Nach Angaben der EnBW ist das Atomkraftwerk in Neckarwestheim am Donnerstag wieder ans Netz gegangen und liefert Strom. Eine Bürgerinitiative übt Kritik.
Wie die Betreiberin Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) dem SWR bestätigte, wurde der Reaktor am Atomkraftwerk Neckarwestheim 2 (Kreis Heilbronn) wieder hochgefahren und liefert Strom. Der Verein "Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar" kritisierte das in einer Mitteilung. Ursprünglich war das Wiederanfahren des Reaktors in Neckarwestheim für Samstag angekündigt, wurde allerdings vorgezogen.
Neckarwestheim 2 soll im April vom Netz
In den vergangenen Wochen mussten 200 Brennelemente während eines Kurzstillstands neu zusammengesetzt werden, um weiter Strom produzieren zu können. Neue Brennelemente wurden nicht eingesetzt. Am 15. April soll das Atomkraftwerk Neckarwestheim 2 endgültig vom Netz gehen. Auch Stromengpässe dürften daran nichts mehr ändern. Zuletzt sprach sich der neue Chef des Karlsruher Energiekonzerns Energie Baden Württemberg (EnBW), Andreas Schell, erneut gegen Überlegungen für eine Verlängerung der Laufzeit des Meilers aus. Der Faktor Brennelemente sei dabei nur ein Aspekt.
Kritik kommt auch von der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Die im Herbst getroffene Entscheidung des Bundeskanzlers für einen Streckbetrieb sei überflüssig, da das Kraftwerk für die Stromversorgung nicht nötig sei, argumentiert die Deutsche Umwelthilfe.
Bündnis fürchtet Störfälle
Das Bündnis aus Atomkraftgegnern kritisiert in einer entsprechenden Mitteilung, dass der Reaktor nun mit alten Brennelementen weiterbetrieben werden soll. Es solle maximal eine Leistung von 64 Prozent erreicht werden, heißt es. Für das Bündnis ein Zeichen dafür, dass mit unerwartetem Verhalten der Anlage gerechnet werden müsse. Laut EnBW wurde der Kurzstillstand unter Aufsicht des Umweltministeriums durchgeführt, begleitet im Auftrag des Ministeriums von Gutachtern des TÜV.