An Silvester wurde das Atomkraftwerk Neckarwestheim 2 zwar erst einmal heruntergefahren, doch bald kommt der Streckbetrieb. Das wollen Atomkraftgegner weiter verhindern.
Rund 20 Atomkraftgegner haben an Neujahr vor dem Meiler Neckarwestheim 2 (Kreis Heilbronn) demonstriert. Sie monieren, mit der Laufzeit-Verlängerung der drei deutschen Atomkraftwerke ginge der "Gefahren-Poker" in eine weitere Runde.
Franz Wagner vom Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar e.V. (BBMN) sagte dem SWR, das Atomkraftwerk in Neckarwestheim sei wegen der Risse in den Dampferzeugern brandgefährlich. Jeder Tag, an dem es laufe, sei einer zu viel. Deswegen fordert der BBMN ein Ende des Betriebs aller deutscher Atomkraftwerke.
AKW-Gegner: Streckbetrieb könnte Weiterbetrieb bedeuten
Neckarwestheim 2 war an Silvester heruntergefahren worden, die Brennelemente werden neu zusammengesetzt. Über das Herunterfahren ist Franz Wagner erst einmal froh, es empört ihn aber, dass der Meiler danach wieder hochgefahren werde. Der Streckbetrieb bis Mitte April habe die Tür weit aufgerissen, dass es auch einen Weiterbetrieb darüber hinaus geben könne.
EnBW verspricht weiter Ende Mitte April
Die Betreiberin des Meilers EnBW sicherte noch einmal zu, an ihrem Masterplan für den Rückbau ihrer Kernkraftwerke festzuhalten. Nach der Abschaltung von Neckarwestheim 2 Mitte April werde auch dieser Meiler rückgebaut, versicherte Jörg Michels, Geschäftsführer der EnBW-Kernkraftsparte. Die EnBW bekenne sich unverändert zum Ausstieg aus der Kernkraft.