In Folge der ersten Wahl eines AfD-Politikers zum Landrat nennt CDU-Chef Friedrich Merz die Grünen den "Hauptgegner" der Union. Wie passt das zur grün-schwarzen Koalition in BW?
Führende Vertreter der grün-schwarzen Koalition in Baden-Württemberg haben gelassen auf die Kampfansage von CDU-Parteichef Friedrich Merz reagiert. Er hatte die Grünen für das Erstarken der AfD verantwortlich gemacht und sie zum "Hauptgegner" seiner Partei erklärt.
Es gebe für ihn keinerlei Zweifel an der vertrauensvollen Zusammenarbeit in der grün-schwarzen Koalition, so der baden-württembergische CDU-Fraktionschef Manuel Hagel gegenüber dem SWR. Seine Partei wolle keine Gegner suchen, aber klar müsse auch sein, dass jeder sein eigenes Profil habe.
BW-Grüne: Kopfschütteln über Kampfansage
Auch der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) sprach von guter Zusammenarbeit entlang der Sachthemen. Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz sagte, er könne über die Kampfansage von Merz nur den Kopf schütteln. Er gehe davon aus, dass die Koalition weiter an der Zukunftsfähigkeit des Landes arbeiten wolle.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bezeichnete Merz' Konzept, gegen einen "Hauptgegner" Wahlkampf machen zu wollen, am Dienstag als aus der Zeit gefallen. Selbst bei langen Reden auf Parteitagen habe er stets die eigenen Ideen in den Vordergrund gestellt und sich nicht auf den politischen Gegner konzentriert.
"Die Hauptgegner sind doch Unwissenheit, Borniertheit, Unkenntnis der Verhältnisse, Voreingenommenheit, Vorurteile und was sonst noch so alles rumgeistert in unserer Welt", sagte Kretschmann. Diese seien die Hauptgegner und nicht politische Konkurrenten.