Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen will künftig keine eigenen autonomen Shuttles mehr entwickeln. Die Kosten dafür seien derzeit zu hoch, heißt es vom Unternehmen.
ZF Friedrichshafen hat angekündigt, die Weiterentwicklung und Produktion autonomer Shuttles, also Kleinbusse ohne Fahrer, einzustellen. Die Kosten seien derzeit nicht mehr zu stemmen, so Unternehmenssprecher Christoph Horn am Dienstag.
Autonomes Shuttle 2018 vorgestellt
ZF präsentierte sein Shuttle "e.GO.Mover" - ein futuristisch aussehender Mini-Bus ohne Lenkrad - auf dem Genfer Auto-Salon 2018, seinerzeit noch im Rahmen eines Gemeinschaftsunternehmens mit einem Partner aus Nordrhein-Westfalen. Die ersten Versuchsfahrten sollten in Friedrichshafen starten. Für 2019 war der Beginn der Serienproduktion geplant.
Aus den ambitionierten Plänen wurde nichts; nun folgt die Kehrtwende: Man habe aus Kostengründen das Ziel aufgegeben, solche komplett autonom fahrenden Shuttles zu entwickeln und anzubieten, teilt der Konzern nun mit.
ZF übernimmt weiterhin Shuttle-Aufträge für andere Hersteller
Der Automobilzulieferer ZF ist derzeit laut Geschäftsbericht mit etwa elf Milliarden Euro verschuldet und müsse zudem den Wandel hin zur Elektromobilität finanzieren. Deshalb habe man sich vom Shuttleprojekt verabschiedet. Einzelne Technologien wolle man aber weiterhin entwickeln und anbieten, allerdings im Auftrag anderer Hersteller.
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