Bis 2032 soll in Deutschland das Wasserstoffnetz ausgebaut werden. Politik und Handelskammer schlagen Alarm: Sie fürchten, dass die Region abgehängt wird.
Wasserstoff ist laut Bundesregierung das "Gas der Zukunft" und soll eine sauberere und günstigere Alternative sein. Das geplante Netz hat aber Lücken: Teile Baden-Württembergs seien nicht angeschlossen, so auch die Bodenseeregion und Südbaden, kritisiert Andreas Jung, Energieexperte der CDU und Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Konstanz.
Auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bodensee-Oberschwaben ist der Meinung, dass nachgebessert werden muss.
„Wir brauchen dringend Wasserstoff“
Die ganz große Befürchtung sei, dass Unternehmen wegen der unsicheren Versorgung künftig lieber in andere Standorte investieren, sagte ein Sprecher der IHK Bodensee-Oberschwaben dem SWR. Schließlich hätten Unternehmen bereits genug mit Arbeitskräftemangel sowie hohen Lohn- und Energiekosten zu kämpfen.
Der Handlungsdruck sei hoch, so die IHK. Ende Juli hatte sie sich mit etwa 50 Unternehmerinnen und Unternehmern in Friedrichshafen getroffen und über die Herausforderungen der Wasserstoffversorgung gesprochen.
Noch sind die Pläne für das neue Wasserstoffnetz des Bundes aber nicht beschlossen. Bis zum 8. Januar können sich Politik und Wirtschaft zu den Plänen äußern.
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