Blaulicht, Rauchschwaden und zahlreiche Verletzte: In Konstanz haben Einsatzkräfte auf dem Gelände der Stadtwerke am Montagabend ein Unglück simuliert. Geübt wurde das Zusammenspiel der Retter.
Rund 200 Einsatzkräfte von Feuerwehren, Sanitätsdiensten und Technischem Hilfswerk haben am Montagabend bei den Stadtwerken in Konstanz den Ernstfall geübt. Das Gelände, auf dem die Großübung stattfand, liegt im Industriegebiet. Autofahrer mussten mit Behinderungen rechnen, eine Verbindungsstraße wurde gesperrt.
Explosion beim Betanken von Lastwagen
Die Einsatzkräfte wussten bis zum Beginn der Übung noch nicht, was sie am Einsatzort erwartete. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte war auf dem Gelände der Stadtwerke eine schrille Brandmeldeanlage zu hören. Dichter Rauch und einige kleinere Brände waren zu sehen. Ein Lastwagen stand im Zentrum der Übung. Dort ist es beim Betanken mit flüssigem Gas zu einem Unfall und einer Explosion gekommen - so das Übungsszenario. Schnell finden die Feuerwehrleute die ersten Verletzten und Verwundeten. Insgesamt 18 Personen werden bei dem Unfall teils schwer verletzt - so das Übungsszenario. Viel zu tun für die Retter.
Livebilder von der Drohne und Massenlager für die Verletzten
Während die Feuerwehrleute das Feuer auf dem Gelände der Stadtwerke bekämpfen, versorgen Rettungssanitäter vom Deutschen Roten Kreuz und den Maltesern die Verletzten in sicherem Abstand zur Gefahrensituation. Die Verletzten werden nach dem sogenannten Triage-System behandelt. Das bedeutet: Zuerst werden lebensbedrohliche Verletzungen behandelt, dann andere Patienten je nach der Schwere der Verletzungen.
SWR-Reporter Martin Hattenberger war bei der Übung dabei:
Die Laien-Schauspielerinnen und Schauspieler, die für die Einsatzübung extra geschminkt wurden, stöhnen, schreien und fordern indes lautstark Versorgung ein. Keine leichte Aufgabe für die Rettungskräfte - eben wie bei einem echten Einsatz.
Drohne schickt Livebilder von der Unglücksstelle
An der eingerichteten Einsatzleitstelle sichten in der Zwischenzeit die Verantwortlichen von Feuerwehr und dem Katastrophenschutz die Lage mit Hilfe einer Drohne, die Livebilder aus der Luft schickt. Die Drohnenstaffel des Landkreises Konstanz ist für die Feuerwehr inzwischen bei solchen Einsätzen nicht mehr wegzudenken und unterstützt auch bei der Großübung.
Gemeinsame Koordination üben
Die Übung wurde von den Stadtwerken Konstanz gemeinsam mit Landratsamt, Feuerwehr, DRK, Malteser Hilfsdienst und Technischem Hilfswerk organisiert, auch die Schweizer Feuerwehr aus Kreuzlingen machte mit. Ziel sei es gewesen, das Zusammenspiel der Rettungskräfte und die Einhaltung der Notfallpläne zu üben, so die Stadtwerke in einer Mitteilung.
Mehr zu Katastrophenschutzübungen
Bis zu 500 Sprünge geplant Fallschirmjäger üben wieder Wasserlandungen im Bodensee
Seit Montag üben Fallschirmspringer der Bundeswehr Wasserlandungen im Bodensee vor Langenargen (Bodenseekreis). Mit dabei sind auch Soldatinnen und Soldaten aus anderen Ländern.