Am Bodensee soll ein internationales Kormoranmanagement die Bestände des Raubvogels regeln. Ein Vorschlag der Landesregierung bekam im Landtag breite Zustimmung.
Am Bodensee soll ein internationales Kormoran-Management kommen, das sind die Pläne der baden-württembergischen Landesregierung. Das Kormoran-Management soll es ermöglichen, die Tiere wenn nötig abzuschießen oder zu vertreiben. Das Ziel sei ein gemeinsames Vorgehen zusammen mit Österreich und der Schweiz, erklärte die baden-württembergische Umweltministerin Thekla Walker (Grüne). Nur mit einem abgestimmten und gemeinsamen Vorgehen könnten die Kormoran-Bestände nachhaltig beeinflusst werden. Dies sei im Sinne des Naturschutzes, aber vor allem im Sinne der Bodenseefischerei, so Walker weiter.
Kormoran-Management am Bodensee: FDP kritisiert zu spätes Handeln
In der Debatte warf die FDP der Landesregierung vor, eine Regelung zur Eindämmung des Kormoranbestands verschleppt zu haben. Abgeordnete von CDU und SPD wiesen in der Debatte darauf hin, dass die Kormorane täglich mindestens drei Tonnen Fisch aus dem Bodensee jagen und es deswegen aktuell nur noch wenige Bodenseefischer gebe. Die AfD hatte für die Ansiedlung von Seeadlern geworben, als natürliche Feinde des Kormorans.
Die Berufsfischer am Bodensee fordern seit vielen Jahren eine Reduktion der Kormorane. Deshalb begrüßt Elke Dilger vom Verband Badischer Berufsfischer am Bodensee auch die Pläne der Landesregierung. "Wir sind richtig glücklich, dass der Landtag sich öffnet und sieht, dass das Thema angegangen werden muss", sagte sie dem SWR. Denn der Berufsstand sei durch niedrige Fangquoten gefährdet.
"Wenn wir nicht mehr rausfahren, fehlt auch ein Nahrungsmittel. Dann können wir den Menschen auch keinen frischen Fisch in unserer Theke anbieten", so Dilger. Nun hoffe sie, dass die Pläne schnell umgesetzt werden, denn die Zeit dränge.