Die von der islamistischen Hamas verschleppte Shani Louk soll sich schwer verletzt in einem Krankenhaus in Gaza befinden. Die Mutter bittet die Bundesregierung um schnelle Hilfe.
Mit einem Hilfsappell hat sich die Mutter der mutmaßlich von Hamas-Terroristen verschleppten 22-jährigen Shani Louk in einem neuen Video zu Wort gemeldet. "Wir bitten - nein, wir verlangen von der deutschen Regierung, dass sie schnell handelt", sagte die Mutter in einer Videobotschaft, die am Dienstag im Internet verbreitet wurde. "Dies ist wirklich mein verzweifelter Aufruf an das ganze Land Deutschland mir zu helfen, meine Shani wieder nach Hause gesund zurückzubekommen."
Shani Louk laut Mutter in kritischer Situation
Nach den Worten ihrer Mutter ist die junge Frau noch am Leben. Sie habe eine schwere Kopfverletzung und sei in einer kritischen Situation, sagte die Mutter in der Videobotschaft. "Man sollte sich nicht über Zuständigkeitsfragen streiten. Man muss schnell handeln, um Shani aus dem Gazastreifen herauszuholen."
Auch Markus Waidmann aus Ravensburg, der Onkel von Shani Louk und Bruder der Mutter, gibt die Hoffnung nicht auf. "Wir können die Quellen nicht verifizieren. Es sind halt Quellen, die aus verschiedenen Richtungen über WhatsApp, über Videos etc. irgendwo reinkommen", sagt Waidmann im Interview mit dem SWR.
Aus seiner Sicht würde es aber wenig Sinn machen, eine Tote in den Gaza-Streifen zu entführen. Er habe deshalb noch Hoffnung. "Man klammert sich an Strohhalme, an kleine Informationen, an andere, die das gleiche Schicksal erlebt haben - so funktionieren wir momentan", so Waidmann.
Wie seine Schwester fordert auch Waidmann die Bundesregierung auf, jetzt schnell zu handeln und hofft auf einen Gefangenenaustausch. "Die Israelis haben in der Regel die Doktrin, alle ihre Leute aus der Gefangenschaft herauszuholen. Eine israelische Familie hat gestern Abend in den Medien genau diesen Aufruf auch wiederholt", so Waidmann. Die Familien von den Verschleppten hätten die israelische Regierung aufgefordert, ihre Kontakte zur Hamas möglichst schnell zu nutzen, um einen Austausch zu ermöglichen.
Auf Musikfestival im Süden Israels verschleppt
Beim Terrorangriff auf Israel am vergangenen Wochenende soll die junge Deutsche nach Überzeugung ihrer Familie verschleppt worden sein. Sie soll bei einem Musikfestival in der israelischen Negevwüste von der islamistischen Hamas als Geisel genommen worden sein.
Bilder und Videos, die im Internet kursieren, zeigen den Körper einer verschleppten Frau auf einem Pick-up, bei dem es sich nach Überzeugung von Shani Louks Familie um die 22-Jährige handelt. Bei dem Musikfestival sollen laut israelischem Rettungsdienst Zaka mindestens 260 Besuchende getötet worden sein.
Familie in BW bangt um 22-Jährige
Shani Louk hat Verbindungen nach Baden-Württemberg. Ihre Mutter stammt aus Ravensburg, dort leben auch ihre Großeltern. Auch die Tante der jungen Frau, Orly Louk aus Sulz am Neckar (Kreis Rottweil), hatte sich an die Öffentlichkeit gewandt. "Die Verantwortung liegt bei der deutschen Regierung, jemanden zu schicken und meine Nichte von diesem Horror zu befreien", so Louk.
Die Familie hat nun auch eine Petition zur Rettung der jungen Frau ins Leben gerufen. Darin bittet sie die gesamte Bundesregierung sowie die deutsche Öffentlichkeit um schnelle Hilfe: "Seit Sonntag versuchen wir alles Erdenkliche, um die deutschen Behörden zum Handeln zu bewegen". Bis Mittwochmittag hatten bereits über 14.000 Menschen die Petition unterschrieben.
Baerbock: Außenamt arbeitet non-stop an Befreiung deutscher Geiseln
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat am Dienstagabend in den ARD-Tagesthemen versichert, dass ihr Amt rund um die Uhr an der Befreiung der von Hamas-Terroristen aus Israel entführten Deutschen arbeitet. Sie selbst sei "non-stop im Austausch mit Kollegen aus der Region, Akteuren vor Ort, die direkte Gesprächskanäle zur Hamas haben", so Baerbock. "Aber mit einer Terroristenorganisation wie der Hamas ist das natürlich alles andere als einfach." Die Geiseln würden als menschliche Schutzschilde genutzt, "genauso wie die Zivilbevölkerung vor Ort".
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