Forscher aus Italien haben offenbar herausgefunden, dass Hopfen Alzheimer vorbeugen könnte. Besonders wirkungsvoll war demnach Hopfen aus Tettnang.
Wissenschaftler aus Mailand sind der Frage nachgegangen, ob Hopfen die Entstehung von Alzheimer verhindern kann. In einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift veröffentlichten sie nun ihre Ergebnisse, bei denen Hopfen aus Tettnang besonders gut abschnitt. Die Pflanze könnte demnach etwa in Form von Nahrungsergänzungsmitteln bei der Bekämpfung von Alzheimer helfen.
SWR-Moderatorin Karin Wehrheim hat mit Jürgen Weishaupt, dem Geschäftsführer des Hopfenpflanzerverbands in Tettnang, über die Studie gesprochen und unter anderem gefragt, ob ihn die Ergebnisse überraschen:
Wissenschaftler untersuchen verschiedene Hopfensorten
Laut den Mailänder Forschern können aus Hopfenblüten gezogene Chemikalien die Verklumpung von sogenannten Amyloid-Beta-Proteinen hemmen. Diese werden mit der Entstehung der Alzheimerkrankheit in Verbindung gebracht. Das Forscherteam untersuchte dafür vier gängige Hopfensorten. Der Tettnanger Hopfen zeigte dabei wegen eines hohen Gehalts an Polyphenolen die stärkste verklumpungshemmende Wirkung. Außerdem erleichterte der Hopfenextrakt dem Körper, für das Nervensystem schädliche Proteine auszuscheiden.
Hopfen als Arzneipflanze bekannt
Der Hopfenpflanzerverband Tettnang freut sich über die Ergebnisse. Schon länger sei Hopfen aufgrund seiner vielen Inhaltsstoffe in der Medizin ein Thema. 2007 etwa wählte der Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde an der Universität Würzburg den Hopfen zur "Arzneipflanze des Jahres". Am Krebsforschungszentrum in Heidelberg werde ebenfalls mit Hopfen geforscht. Außerdem sei Hopfen auch in Schlaf- und Beruhigungsmitteln, heißt es vom Hopfenpflanzerverband.