Steigende Wassertemperaturen machen Fischen zu schaffen - auch im Bodensee. Hochwasser und Starkregen hatten in diesem Jahr aber einen positiven Einfluss.
Die Temperaturen im Bodensee steigen an, für manche Fischarten kann das zum Problem werden. In diesem Jahr haben das Hochwasser und der viele Regen aber einen positiven Effekt auf die Wassertemperaturen gehabt, so das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg auf SWR-Anfrage.
Auch positive Folgen: Starkregen und Hochwasser haben Bodensee abgekühlt
Mit rund 23 Grad an der Oberfläche war der Bodensee bei der letzten Messung Mitte August zum Beispiel drei Grad kälter als im Jahr 2018, so die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg. Gründe dafür waren der Starkregen und das viele Wasser aus den Zuflüssen: Sie haben den Bodensee in diesem Sommer etwas abgekühlt. Das tut einigen Fischarten im See gut.
Felchen und Strömer leiden unter höheren Wassertemperaturen
Denn hohe Wassertemperaturen im Sommer machen vor allem Strömern und Felchen zu schaffen. Felchen ziehen sich dann in tiefere, kühlere Wasserschichten zurück, dort finden sie laut dem Ministerium für Ländlichen Raum aber kaum Futter. Außerdem haben Forscher der Uni Konstanz festgestellt, dass mehr Felchenlarven sterben, wenn die Wassertemperatur zu hoch ist. Der Grund: Sie schlüpfen früher, finden dann aber noch nicht genügend Nahrung.
Steigende Temperaturen durch Klimawandel Bodensee wird immer wärmer: Felchenbestand gefährdet
Wärmer werdendes Wasser im Bodensee hat Auswirkungen auf den Felchenbestand. Das haben Forschende der Uni Konstanz herausgefunden. Die Fische sind schon als Larven bedroht.
Man gehe davon aus, dass sich diese Effekte in Zukunft mit zunehmenden Temperaturen im Sommer verstärken.
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