Am Freitag ist der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Auch in der Region Bodensee-Oberschwaben fanden deshalb zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt.
Die Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau jährt sich am Freitag zum 78. Mal. Aus diesem Anlass waren am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust auch in der Region Bodensee-Oberschwaben zahlreiche Veranstaltungen geplant.
691 Glockenschläge in Weißenau als Erinnerung an die Opfer
Vom Turm der Klosterkirche in Ravensburg-Weißenau wurden am Vormittag 691 Glockenschläge zu hören sein: Für jeden ermordeten Menschen ein Glockenschlag. Unter anderem damit wollten die Stadt Ravensburg und das Zentrum für Psychiatrie Weißenau an die Opfer der Euthanasie-Aktion in ihrer Stadt erinnern. Außerdem wurde im Rahmen der Gedenkveranstaltung ein Kranz am Denkmal der grauen Busse abgelegt. Graue Busse holten damals Kranke in Psychiatrien ab und transportierten sie in den Tod.
THW putzt Stolpersteine in der Region
Unter anderem in Weingarten (Kreis Ravensburg), Überlingen (Bodenseekreis) und Pfullendorf (Kreis Sigmaringen) haben Bundesfreiwilligendienstleistende (Bufdis) des Technischen Hilfswerks in Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in der Region Stolpersteine reinigen. Auch in Singen (Kreis Konstanz) werden Stolpersteine geputzt.
In Laupheim (Kreis Biberach) ist bereits am Donnerstagabend eine Gedenktafel mit Namen von jüdischen Opfern des Nationalsozialismus eingeweiht worden.
Erinnern an jüdische Opfer des Nationalsozialismus Neue Gedenktafel wird in Laupheim eingeweiht
Eine neue Gedenktafel mit Namen von jüdischen Opfern des Nationalsozialismus wird am Donnerstag in Laupheim (Kreis Biberach) eingeweiht.
In Friedrichshafen versammeln sich am Abend Bürgerinnen und Politiker auf dem Fridolin-Endraß-Platz, dieser ist nach einem Widerstandskämpfer benannt.
Mehr über das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus
Erinnerung an Verbrechen der Nazi-Zeit Holocaust-Gedenktag 2023 gedenkt der queeren Opfer der Nationalsozialisten
Die Nationalsozialisten verfolgten vor und während des Zweiten Weltkrieges Jüdinnen und Juden, Sinti*ze und Rom*nja, Homosexuelle, Menschen mit Behinderungen Zeugen Jehovahs und politische Gegner*innen. Ihre Opfer wurden erniedrigt, zur Zwangsarbeit gezwungen und ermordet. All ihnen wird am 27. Januar gedacht: seit 1996 in Deutschland und seit 2005 weltweit.