Gemischte Reaktionen auf Mercosur-Einigung

EU einigt sich auf Freihandelszone mit Südamerika - BW-Landwirte enttäuscht

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Die EU-Kommission beschließt eine riesige Freihandelszone mit dem südamerikanischen Staatenbündnis Mercosur. In BW fallen die Reaktionen auf das Abkommen gemischt aus.

Nach beinahe 25 Jahren Verhandlungen haben sich die EU und das südamerikanische Staatenbündnis Mercosur auf eine riesige Freihandelszone geeinigt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen teilte dies heute nach einer finalen Gesprächsrunde mit den Spitzenvertretern der Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay mit.

Bauernverband: Mercosur-Einigung geht auf Kosten der Landwirtschaft

Die Landwirte und Landwirtinnen in Deutschland kritisieren den Abschluss vom Freihandelsabkommen und sind enttäuscht, dass es ohne Änderungen am Agrarteil verabschiedet wurde. Das Abkommen ginge einseitig zulasten der europäischen Landwirte und würde sie massiv im Wettbewerb schwächen, so der Präsident des Deutschen Bauernverbands und des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg, Joachim Rukwied.

"Wir gefährden die Ernährungssicherheit in Europa, die kann nur durch eine starke heimische deutsche und europäische Erzeugung von Lebensmitteln gewährleistet werden", sagte Rukwied und appellierte an das EU-Parlament und den Europäischen Rat, dem Abkommen in der Form nicht zuzustimmen.

Auch die Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft reagierte empört. Durch das Mercosur-Abkommen würden die deutschen Bemühungen um mehr Klimaschutz, Tierwohl und Artenvielfalt zunichte gemacht. Denn dann würde mehr billig und industriell erzeugtes Fleisch nach Europa importiert werden, so die ABL-Bundesvorsitzende Claudia Gerster. Außerdem würden auch die bäuerlichen Strukturen in den südamerikanischen Staaten unter Importen aus Europa leiden.

Im Vorfeld gab es in Kehl (Ortenaukreis) und im Elsass Bauernproteste gegen das geplante Freihandelsabkommen mit Südamerika.

Kehl

Demo gegen Freihandelsabkommen Bauerndemo in Kehl - Europabrücke mit Traktoren blockiert

Sie gehen wieder auf die Straße - mit Traktoren und Transparenten: Rund 150 Bauern haben am Montag in Kehl gegen ein geplantes Freihandelsabkommen mit Südamerika demonstriert.

BW-Wirtschaftsministerium: Mercosur-Abkommen bietet neue Chancen für die Wirtschaft

Das BW-Wirtschaftsministerium sieht den Beschluss zum EU-Mercosur-Abkommen als ein starkes Signal. "Die Europäische Union zeigt damit, dass sie ihrer gewichtigen Rolle im globalen Welthandel nun endlich gerecht wird und die Chancen neuer Handelsabkommen entschlossen ergreift", sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU). Durch das Abkommen bekämen die für Baden-Württemberg wichtigen Branchen einen verlässlichen Handlungsrahmen mit deutlich reduzierten Zollschranken. Sie hoffe, das die EU-Mitgliedsstaaten jetzt möglichst schnell das Abkommen in Kraft setzen.

Mehr zu Bauernprotesten zum Mercosur-Abkommen

Kehl

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Kehl

Protest von elsässischen Landwirten Europabrücke bei Kehl war gesperrt: Bauern demonstrierten gegen Freihandelsabkommen

Mit Traktoren und lautem Hupen haben französische Bauern ihren Ärger gezeigt - unterstützt wurden sie von deutschen Landwirten aus Südbaden und ihren Schleppern.

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SWR

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