Im Jahr 2022 ist die Bevölkerung von Baden-Württemberg um mehr als 150.000 Menschen gewachsen. Verantwortlich dafür ist die enorme Zuwanderung, vor allem von Flüchtlingen aus der Ukraine.
Die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner von Baden-Württemberg ist im Jahr 2022 um etwa 155.600 auf 11.280.300 Menschen gestiegen. Das teilte das Statistische Landesamt am Dienstag mit. Im Vergleich zum Gründungsjahr des Südweststaates 1952 ist die Einwohnerzahl demnach um über zwei Drittel (rund 4,6 Millionen Menschen) gewachsen und hat damit einen neuen Höchststand erreicht.
Flüchtlinge aus der Ukraine deutlicher Faktor
Entscheidend für diesen deutlichen Anstieg der Einwohnerzahl im vergangenen Jahr war die enorme Zuwanderung, vor allem von Flüchtlingen aus der Ukraine. Per Saldo zogen im vergangenen Jahr insgesamt 178.200 Menschen zu.
Dagegen war die Zahl der Geburten im Jahr 2022 mit 105.500 um etwa 9.000 niedriger als 2021. Gleichzeitig stieg die Zahl der Sterbefälle um rund 5.700 auf 124.700 - so viele wie noch nie seit der Gründung des Landes. Das Geburtendefizit, also die Differenz zwischen der Zahl der Lebendgeborenen und der Gestorbenen, hat sich dadurch von 5.500 im Jahr 2021 auf etwa 20.100 annähernd vervierfacht.
Anstieg vor allem bei ausländischer Bevölkerung
Im vergangenen Jahr ist laut Statistischem Landesamt die Einwohnerzahl in allen Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs angestiegen. Am höchsten war das Plus im Ortenau- und im Rhein-Neckar-Kreis, im Stadtkreis Stuttgart sowie in den Landkreisen Esslingen und Ludwigsburg.
Der Anstieg in diesen Kreisen war ausschließlich bei der ausländischen Bevölkerung festzustellen, während die Zahl der Deutschen zurückging - am stärksten in der Landeshauptstadt Stuttgart (minus 5.700). Leichte Zuwächse bei der deutschen Bevölkerung gab es im vergangenen Jahr lediglich im Landkreis Emmendingen und in Freiburg.