Eine halbe Million Menschen sind 2022 nach Baden-Württemberg gezogen, die meisten davon kamen aus dem Ausland. Der historische Zuzug hat auch mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine zu tun.
Noch nie sind so viele Menschen nach Baden-Württemberg gezogen wie im vergangenen Jahr. Das Statistische Landesamt verzeichnete 504.300 Zuzüge über die Landesgrenze, wie es am Montag in Stuttgart mitteilte.
Allein 130.000 Menschen ziehen aus Ukraine nach BW
385.900 Zugezogene stammen aus dem Ausland. Diese Menschen machen den größten Teil aus. Tausende kamen aus der Türkei, Syrien, Afghanistan und Rumänien.
Wegen des russischen Angriffskriegs zogen mehr als 130.000 Menschen aus der Ukraine nach Baden-Württemberg, die meisten davon waren Frauen und Kinder. Es sei eine historische Aufgabe, die Menschen aus der Ukraine zu versorgen, teilte Migrationsministerin Marion Gentges (CDU) dem SWR mit. Sie hätten sich trotz ihrer Nöte in das Leben hier eingefunden.
Viele der Ukrainerinnen und Ukrainer seien im Erwerbsalter und nähmen derzeit an Sprachkursen teil, wie eine Sprecherin des Wirtschaftsministerriums dem SWR mitteilte. Inwieweit sie längerfristig in Baden-Württemberg blieben, werde vom weiteren Verlauf des Kriegs abhängen. Grundsätzlich könnten sie zur Entlastung des Fachkräftemangels im Land beitragen, so die Sprecherin.
BW unter Ländern mit höchster Fluktuation
Umgekehrt zogen 326.100 Menschen aus Baden-Württemberg weg. Der Großteil von ihnen ging in andere Bundesländer. Mehrere Tausend Menschen wanderten aber auch in die Schweiz oder nach Österreich aus.
Baden-Württemberg hat mit Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz die höchste Fluktuation bei den innerdeutschen Umzügen. Mehr als 70 Prozent der Zu- und Fortzüge entfielen auf diese Länder.