Mit dem Innovationsprogramm "Digitale Schule" reagiert BW auf die fortschreitende Digitalisierung. Dafür sollen in den kommenden vier Jahren 16 Millionen Euro bereitgestellt werden.
Um die Digitalisierung in den baden-württembergischen Schulen voranzutreiben, investiert das Land bis zum Jahr 2026 insgesamt 16 Millionen Euro. Pro Jahr seien dies vier Millionen Euro, teilte die Staatssekretärin im Kultusministerium, Sandra Boser (Grüne), am Mittwoch in Stuttgart nach einem entsprechenden Ministerratsbeschluss mit. Dabei gehe es unter anderem um eine Aus- und Fortbildung von Lehrern, digitale Lernangebote für Schülerinnen und Schüler und eine entsprechend aufgestellte Schulverwaltung.
Einführung in Roboterprogrammierung
Ein Schwerpunkt des Kultusministeriums ist die Robotik. Geplant sei, dass Kinder bereits im Grundschulalter spielerisch mit Roboterprogrammierung vertraut gemacht werden, so das Ministerium. 101 Grundschulen im Land sollen dafür mit entsprechendem Unterrichtsmaterial ausgestattet werden und das erworbene Wissen an andere Schulen weitergeben.
Modelle neuer Raumgestaltung in der Schule
Auch im Bereich der Infrastruktur und Ausstattung der Schulen soll es Entwicklungen geben. Im "Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung" (ZSL) und am "Landesmedienzentrum Baden-Württemberg" (LMZ) sollen Anschauungsräume für eine unterstützende Lernraumgestaltung eingerichtet werden. Mit zunehmender Digitalisierung würden Schüler zunehmend individuell lernen und arbeiten, so Boser. "Die Klassenräume sind bisher aber eher auf einen lehrerzentrierten Unterricht ausgerichtet: Die Schülerinnen und Schüler sitzen in Reihen mit Blick auf die Tafel. Ein guter (digitaler) Unterricht ist kollaborativer und verlangt deshalb auch eine andere Raumgestaltung." Diese möchte das Ministerium in den Anschauungsräumen als Vorbild zeigen und für Lehrkräfte in der Fortbildung erlebbar machen.
Unterstützung für Prozesse und Organisation
Auch die Aus- und Fortbildungen für Lehrkräfte sollen digitaler werden. Beispielsweise mit dem Tool "Digitale Schule", welches das Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) entwickelt hat. Mit dem Tool könnten Schulen herausfinden, wo sie bei der Digitalisierung stehen, so Boser.
Der Verband der Berufsschullehrerverband begrüßt die jährlichen Investitionen von 4 Mllionen Euro in digitalen Unterricht - fordert allerdings für die digitale Infrastruktur an beruflichen Schulen einen "digitalen Hausmeister".