Mit dem Herbst beginnt auch wieder die Erkältungssaison. Aktuell nimmt vor allem die Zahl der Atemwegsinfekte zu. Wie sieht es in BW aus? Und wie kann man sich davor schützen?
Erkältung, RSV oder Corona - bundesweit nimmt die Zahl der Atemwegserkrankungen deutlich zu. Vor allem in Sachsen-Anhalt wurden in den vergangenen Wochen viele Coronainfektionen gemeldet. Wie sieht es bei den Atemwegserkrankungen in Baden-Württemberg aktuell aus? Gibt es eine neue Herbstwelle?
Corona-Infektionen und Erkältungen nehmen zu
Dem aktuellen Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge sind die Fallzahlen in der Kalenderwoche 37 bundesweit deutlich gestiegen. So wurden rund 6.900 Atemwegsinfektionen auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner gemessen.
Generell sind in den vergangenen Wochen mehr Atemwegsinfektionen aufgetreten als noch im Vorjahreszeitraum. Besonders Rhinoviren und Corona bestimmen laut RKI derzeit das Infektionsgeschehen. Dafür ist die Zahl der schwer verlaufenden Infektionen deutlich gesunken.
"In den Surveillance-Systemen des Bundes und des Landes Baden-Württemberg werden aktuell hauptsächlich Rhinoviren, SARS-CoV-2 und Mycoplasma pneumoniae bestimmt", schreibt das BW-Gesundheitsministerium auf SWR-Anfrage. Während in den vergangenen Wochen ein leichter Anstieg bei den Corona-Infektionen gemessen wurde, setze sich der Trend aktuell nicht weiter fort, so das RKI im Wochenbericht.
Ist die Corona-Variante KP.3.1.1 gefährlicher als andere?
Dem RKI zufolge sind derzeit verschiedene Subvarianten von Corona zu beobachten. Auffällig ist hierbei die Variante KP.3.1.1, denn von ihr werden immer mehr Fälle gemeldet. Sie wurde bei 62 Prozent der gemeldeten Corona-Infektionen zwischen dem 21. August und 1. September nachgewiesen.
Hinweise darauf, dass KP.3.1.1 besonders ansteckend ist, gibt es laut dem BW-Gesundheitsministerium allerdings nicht: "Da sich das SARS-CoV-2 aufgrund fortlaufender genetischer Veränderung ständig verändert, kann es, wie bei anderen Erregern auch, vor allem saisonal immer wieder zu einem erhöhten Infektionsgeschehen kommen."
Hausärzteverband: Praxen in BW melden erhöhtes Infektionsgeschehen
Dem Hausärztinnen- und Hausärzteverband liegen keine flächendeckenden Daten zum Krankheitsgeschehen in Baden-Württemberg vor, sagte Hausarzt und Bezirksvorsitzender für Südwürttemberg Lutz Weber dem SWR. "Allerdings hören wir aus den Praxen, dass über den Sommer hinweg ein für die Jahreszeit recht hohes Infektgeschehen herrschte, das jetzt durch das nasskalte Wetter an Fahrt aufnimmt."
Ärzte und Fachverband uneinig Grippe-Impfung für alle Kinder empfehlen - Ja oder Nein?
Sollten auch Kinder gegen Grippe geimpft sein? Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte sagt ja. Einige Ärzte sind aber gegen eine Empfehlung. Ihre Sorge: Mehr Impfmüdigkeit.
Infektionen vorbeugen: So kann man sich schützen
Auch die Grippesaison steht jetzt vor der Tür. Besonders ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen werde daher sowohl zur Grippe- als auch zur Corona-Impfung geraten, so Weber weiter. Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Grippe-Impfung ab Oktober bis Mitte Dezember. Diese könne auch gemeinsam mit der Corona-Impfung verabreicht werden, sagte Weber.
Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich an die bekannten Vorsichtsmaßnahmen halten. "Wer sich krank fühlt, sollte zu Hause bleiben, sich testen und sich gegebenenfalls isolieren, um Ansteckungen von Risikogruppen wie älteren Menschen oder Immungeschwächten zu vermeiden", sagte der Hausarzt. So können Händewaschen, regelmäßiges Lüften und auch Masken bei Bedarf dabei helfen, Infektionen vorzubeugen.
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