Diskussion um Wahlwerbung in Nürnberg

Türkei-Wahl: CDU in BW kritisiert Erdogan-Plakate

Stand

In Nürnberg haben Plakate von Erdogan Kritik ausgelöst. Die CDU in Baden-Württemberg lehnt solche Werbung ab - und pocht darauf, das Wahlkampfverbot umzusetzen.

Die CDU-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg hat sich gegen den Wahlkampf türkischer Politiker im Land ausgesprochen. Meinungsfreiheit und Freiheitsrechte würden von Präsident Recep Tayyip Erdogan mit Füßen getreten, sagte Fraktionschef Manuel Hagel in Stuttgart.

"Auch im türkischen Wahlkampf sind Drohungen und Einschüchterungen keine Seltenheit. Das alles, dieser ganze türkische Wahlkampf, hat hier deshalb nichts zu suchen." Hagel verwies auf das im Bund 2017 beschlossene Wahlkampfverbot für ausländische Politikerinnen und Politiker außerhalb der EU. Das müsse auch entschieden durchgesetzt werden. "Dass nun trotzdem Plakate vom Autokraten Erdogan in einer deutschen Großstadt aufgetaucht sind, geht gar nicht. Sowas darf es in Baden-Württemberg keinesfalls geben."

Plakate der Erdogan-Partei AKP in Nürnberg aufgetaucht

In Nürnberg sind in den vergangenen Tagen Wahlplakate der türkischen AKP von Präsident Erdogan aufgetaucht und haben für Kritik gesorgt. Auf den Plakaten ruft Erdogan türkische Wahlberechtigte auf, bei der Wahl am 14. Mai für ihn zu stimmen. Die Stadt Nürnberg schrieb bei Twitter: "Aufgrund des Wahlkampfes wurden 25 Plakate außerhalb der Altstadt im Rahmen einer Sondernutzung vom 22. April bis zum 5. Mai genehmigt." Im Internet gab es scharfe Kritik an der Entscheidung der Stadt. Die hat nun angekündigt, ihre Satzung überarbeiten zu wollen.

Oberbürgermeister @marcuskoenignbg hat heute die Verwaltung beauftragt, die Sondernutzungssatzung zu ändern: Künftig sind Plakatierungen ausländischer Parteien bei Wahlen im Ausland nicht mehr im öffentlichen Raum in #Nürnberg möglich. (1/2)

Auf einem der Plakate in Nürnberg heißt es über dem Foto Erdogans: "Dogru zaman, dogru adam" (deutsch: "Richtige Zeit, richtiger Mann") und daneben "zamaninda oyunu kullan" ("wähle rechtzeitig"). Hagel sagte: "Wir wollen nicht, dass innertürkische Konflikte bei uns ausgetragen werden und Ditib, Millî Görüs und co. dabei erneut als willige Wahlkampfhelfer von Autokrat Erdogan fungieren." Er wünsche der Türkei eine faire, demokratische Wahl und eine Rückkehr zum Rechtsstaat.

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