Jedes Jahr bauen Hunderte Verkehrsteilnehmer im Drogenrausch Unfälle im Land, häufig haben sie Cannabis geraucht. Für BW-Innenminister Strobl (CDU) ein Argument gegen die Legalisierung.
Bei 657 Verkehrsunfällen im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg standen die Unfallverursacher unter Drogen. Das waren zwar zwei weniger als im Jahr 2022, aber mehr als in den Jahren zuvor, wie das Innenministerium mitteilte. Bei 249 dieser Unfälle, also knapp 40 Prozent, kamen Menschen zu Schaden. Die Polizei zählte insgesamt 675 Unfälle im Land im Jahr 2023, bei denen zumindest ein Unfallbeteiligter unter Drogeneinfluss stand - in mehr als 97 Prozent der Fälle verursachte aber der oder die Berauschte den Unfall.
Rund 9.000 Verkehrsverstöße unter Drogeneinfluss in einem Jahr
Sechs Personen kamen bei den Unfällen, bei denen zumindest ein Beteiligter unter Drogeneinfluss stand, im vergangenen Jahr ums Leben. 85 Menschen wurden schwer, 281 leicht verletzt. Im Vorjahr 2022 wurden 83 schwer und 250 leicht verletzt. Insgesamt verzeichnete die Polizei 9.394 Verkehrsverstöße, bei denen Rauschmittel im Spiel waren. Bei fast 70 Prozent der Verstöße unter Drogeneinfluss hatten die Beschuldigten nach Angaben des Innenministeriums Cannabis konsumiert.
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Strobl: Cannabis-Legalisierung eine Gefahr für Straßenverkehr
Für Innenminister Thomas Strobl (CDU) stellt die teilweise Legalisierung von Cannabis eine erhebliche Gefahr für den Straßenverkehr dar. "Die Ampel-Pläne sind ganz klar ein Sicherheitsrisiko für unsere Straßen", sagte Strobl vor der Abstimmung im Bundesrat. Internationale Studien wiesen darauf hin, dass eine Cannabis-Legalisierung zu schweren Unfällen führe. "Die Legalisierung von Cannabis ist damit ein harter Schlag gegen unsere engagierte und ambitionierte Verkehrssicherheitsarbeit im Lande." Eine Legalisierung dürfe nicht auf Kosten der Verkehrssicherheit gehen.
Der Bundesrat hat das bis zuletzt umstrittene Cannabis-Gesetz am Freitag gebilligt. Mit dem Gesetz der Ampel-Koalition werden der Konsum sowie in begrenzter Menge Besitz und Anbau der Droge für Erwachsene erlaubt. Die Union warnt vor Problemen. Strobl spricht von einem "Bürokratiemonster", das über Monate Justiz, Polizei, Ordnungsämter und Kommunen beschäftige.
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