Der Bund will die Bahn mit mehr Eigenkapital stärken - und könnte dadurch unbeabsichtigt das Bahnfahren teurer machen. BW-Verkehrsminister Hermann fordert eine Reform.
Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) fordert eine grundlegende Reform der Schienenverkehr-Finanzierung. Ab dem Jahr 2026 drohen im Regionalverkehr der Bahn erhebliche Einschränkungen und höhere Fahrpreise. Hintergrund ist die Ankündigung der Bahn-Netztochter DB InfraGO, die Trassenpreise zu erhöhen.
Verkehrsminister fordert vom Bund, Mehrkosten zu übernehmen
Die Bahn-Gesellschaft InfraGo hat eine Erhöhung der Nutzungsgebühr für die Schiene um 23,5 Prozent beantragt. Dies würde ab 2026 bundesweit zu Mehrkosten von knapp einer Milliarde Euro im Jahr führen. Sollte der Aufschlag von der Bundesnetzagentur genehmigt werden, befürchtet Landesverkehrsminister Hermann große Probleme für den Schienen-Nahverkehr.
Die Länder könnten derart hohe Trassenkosten nicht übernehmen, um die mangelhafte Finanzierung der Bahn auszugleichen, sagte Hermann dem SWR. Für die Mehrkosten des Schienennetzes müsse der Bund aufkommen. Hermann schlägt einen Infrastrukturfonds vor, der über die Legislaturperioden hinaus finanziert werden soll.