Wenn sich ein Paar nichts zu sagen hat, dann muss das nicht immer bedeuten, dass die Beziehung am Ende ist. Psychologin Felicitas Heyne über Gründe fürs Schweigen und Tipps wie Partner wieder ins Reden kommen.
Warum Schweigen nicht immer ein Alarmzeichen ist
Gemeinsam schweigen kann schön sein
Schweigen kann auf Probleme in der Beziehung hindeuten
Das Interesse für den Partner nicht verlieren
Handy ruiniert Kommunikation in der Beziehung
Reden an sich ist kein Zeichen für eine gute Kommunikation
So kommen Paare wieder ins Gespräch
Warum Schweigen nicht immer ein Alarmzeichen ist
Wenn unser Partner schweigt, dann sollten wir erstmal schauen, was die Gründe dafür sind, bevor wir in Panik geraten. Das Schweigen kann ganz unspektakuläre Gründe haben, sagt SWR4 Psychologin Felicitas Heyne.
Vielleicht war der Tag stressig und er ist einfach nur müde. Dann hat man dann gerade keine Lust auf ein ausführliches Gespräch. Vielleicht geht es auch beiden ähnlich.
Hinter dem Schweigen kann auch das Bedürfnis stehen, mal alleine für sich sein zu wollen, nachzudenken oder sich erholen zu wollen. Vermutlich ist es dann besser, sich zurückzuziehen und dem Partner das auch mitzuteilen. Damit der auch weiß, was los ist.
Gemeinsam schweigen kann schön sein
Gemeinsames Schweigen, könne auch ein Zeichen dafür sein, dass man sich sehr wohl und sehr sicher miteinander fühlt. Es könne etwas Gemütliches, Entspannendes haben, so Heyne.
Schweigen kann auf Probleme in der Beziehung hindeuten
Schweigen kann natürlich auch ein Zeichen von dicker Luft sein. Oder man langweilt sich schlicht miteinander, so die Psychologin.
Hier ist es wichtig zu schauen, wie sich der Partner sonst verhält. Passiert es in letzter Zeit häufiger, dass man sich anschweigt? Passiert das auch in Momenten in denen man Stress und Müdigkeit ausschließen kann? Verhält sich der Partner sonst anders als sonst?
Dann sollten Sie Ihren Partner behutsam darauf ansprechen, dass Sie in letzter Zeit eine Verhaltensänderung beobachtet haben und nachfragen, ob es dafür einen Grund gibt. Machen Sie ihrem Partner auf keinen Fall Vorwürfe.
Das Interesse für den Partner nicht verlieren
In der Kennenlernphase stellt man sich automatisch viele Fragen, man ist neugierig und will mehr über den anderen wissen. Doch das geht in längeren Beziehungen manchmal verloren. Paare machen dann häufig den Fehler, dass sie glauben, sie wüssten schon alles über den anderen.
Handy ruiniert Kommunikation in der Beziehung
Für eine gelungene Kommunikation ist es außerdem wichtig, dass man sich auf sein Gegenüber konzentriert. Unser geliebtes Smartphone kann da schon zum Störfaktor werden, der uns ständig ablenkt.
Reden an sich ist kein Zeichen für eine gute Kommunikation
Reden an sich, sagt nicht unbedingt etwas über die Qualität einer Beziehung aus. "Wenn zwei dauern miteinander reden, dann kann das bedeuten, dass sie sich im positiven Sinne ganz viel zu sagen haben", so Heyne.
Aber manchmal plappern Menschen auch nur deshalb so vor sich hin, um peinliches Schweigen zu vermeiden. Oder es wird geredet und die eigentlich wichtigen Themen oder Probleme werden nicht angesprochen oder vermieden. Das Paar bleibt in der Kommunikation an der Oberfläche. Zum Beispiel, wenn nur noch über Alltägliches oder über den Job gesprochen wird.
Tipps: So kommen Paare wieder ins Gespräch
Wenn es mit der Kommunikation zwischen Partnern nicht gut läuft, hat SWR4 Psychologin Felicitas Heyne ein paar Tipps.
- Wenn man ausgeht, das Handy zu Hause oder stummgeschaltet in der Tasche lassen. Damit man nicht bei jedem Ping die Aufmerksamkeit vom anderen abzieht und aufs Handy schaut.
- Im Gespräch auf das Gegenüber fokussieren. Er oder sie sollte jetzt gerade das Wichtigste sein.
- Nicht nur über Alltägliches sprechen.
- Gemeinsame Gesprächsthemen finden. Sie sollten über Dinge reden, die sie verbinden oder die sie beide interessieren. Sprechen Sie über gemeinsame Erlebnisse, machen Sie gemeinsam Pläne.
- Erzählen Sie sich, was sie getrennt voneinander erlebt haben.
- Glauben Sie nicht, dass Sie schon alles über ihren Partner oder ihre Partnerin wissen.
- Stellen Sie sich grundsätzliche Fragen wie: Wie geht es dir gerade wirklich? Was bereitet dir Kummer? Von was träumst du? Wenn du einen Wunsch frei hättest, was würdest du dir wünschen?