Seit fast 60 Jahren prägt Uschi Glas die deutsche Filmlandschaft. Sie drehte mit Stars wie Pierre Briece oder Curd Jürgens, spielte sich als "Halbblut Apanatschi" in "Winnetou" in die Herzen von Millionen Fans, war das "Schätzchen" und die frustrierte Lehrerin in "Fuck ju Göhte". Aber eins wollte sie nie sein: angepasst!
Voll im Leben
"Wer übers Älterwerden jammert, soll halt früher sterben." Uschi Glas ist froh, ihren 80. Geburtstag gesund erleben zu dürfen. Mit dem Älterwerden hadert sie nicht. Warum auch: Nach wie vor dreht sie Filme, versucht täglich, 10.000 Schritte zu laufen, genießt das Zusammensein mit ihren Enkelkindern und diskutiert leidenschaftlich über Politik.
"Schwarze Uschi"
Das hat sie schon getan, als sie in den 60ern als "schwarze Uschi" verschrien und von Linksintellektuellen ausgebuht wurde, weil sie sich nicht der 68er Bewegung anschloss. Deren Haltung empfand sie als "Missverständnis, was Demokratie eigentlich ist." Dabei kam sie im Gegensatz zu vielen Vorreitern der 68er Bewegung aus einem Arbeiterhaushalt. Geld war zuhause knapp, eine Schauspielschule zu besuchen undenkbar.
Steiler Aufstieg
Uschi Glas arbeitete als Buchhalterin bei einem Maschinenunternehmen, später bei einem Fuhrunternehmer in München. Durch Zufall lernte sie auf einem Empfang den Filmproduzenten Horst Wendlandt kennen, diskutierte mit ihm über einen Film. Er wurde ihr Entdecker. Kurz darauf lag das Drehbuch zum Hitchcockthriller "Der unheimliche Mönch" in ihrem Briefkasten.
Niemals wegschauen
Ihre Berühmtheit hat Uschi Glas schon immer genutzt, um sich sozial zu engagieren: Sei es für Frauenhäuser oder Hospize. Nachdem ein Radiobericht über Kinder, die morgens hungrig zur Schule kommen, sie erschüttert hat, gründeten sie und ihr Mann den Verein "Brotzeit". Gemeinsam mit rund 2.000 Seniorinnen und Senioren sorgt sie dafür, dass deutschlandweit mehr als 15.000 Kinder vor der Schule ein gesundes Frühstück bekommen.
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