Nach dem Putsch im Niger hat Deutschland mit der letzten verbliebenen Demokratie in der Sahelzone einen wichtigen Verbündeten verloren. Kommen jetzt auch mehr Flüchtlinge zu uns?
Vor 3 Monaten putschte im westafrikanischen Niger das Militär um den neuen Machthaber General Abdourahamane Tiani und setzte den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum ab. Damit ist im Dreieck der Sahelzone nach Mali und Burkina Faso auch der letzte verbliebene demokratische Staat gescheitert.
Deutschland verliert mit Niger einen wichtigen Verbündeten
Die neuen Machthaber distanzierten sich schnell vom Westen. Deutschland und Europa verlieren damit einen wichtigen Verbündeten in der Sahelzone. Die Lage dort ist weiterhin fragil, zahlreiche Milizen und terroristische Kampfeinheiten reklamieren ebenfalls die Kontrolle für sich. Viele junge Menschen schließen sich immer öfter den militant-extremistischen Dschihadisten an.
Analyse Deutschlands Sahel-Strategie - krachend gescheitert?
Nach dem Militärputsch im Niger liegt auch die deutsche Strategie in Scherben.
Macht der Putsch mehr Menschen zu Flüchtlingen?
Die Folge: Eine immer höhere Anzahl an Menschen in der Region befindet sich auf der Flucht vor Gewalt, Armut und Perspektivlosigkeit. Ulf Laessing beobachtet die Lage vor Ort in Westafrika. Er ist Direktor des Regionalprogramms Sahel bei der Konrad-Adenauer-Stiftung und anerkannter Experte. Sein aktueller Wohnort: Bamako, Mali.
Ulf Laessing hat den Putsch im Niger beobachtet
Zuvor hatte Ulf Laessing über 20 Jahre lang für die Nachrichtenagentur "Reuters" als Reporter und Korrespondent Ereignisse, Krisen und Kriege im Nahen Osten und in Afrika beobachtet. Was der Putsch in Niger für die Region, den afrikanischen Kontinent, die Geopolitik und für uns hier in Deutschland bedeutet, das besprechen wir in SWR1 Leute mit Ulf Laessing.
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