"Küssen verboten" kennt vermutlich jeder: Die Prinzen sind fester Bestandteil deutscher Musikgeschichte. Sänger Sebastian Krumbiegel war Gast beim "Sommerspecial live aus Pforzheim".
Sebastian Krumbiegel und Die Prinzen: "Küssen verboten" und "Alles nur geklaut"
Als Die Prinzen 1991 im frisch wiedervereinigten Deutschland auf den Plan traten, da schlug die Band, deren Mitglieder nahezu alle mal im legendären Leipziger Thomanerchor gesungen hatten, ein wie eine Bombe. Es folgten Hits wie "Küssen verboten", "Alles nur geklaut" und "Du musst ein Schwein sein".
Gegründet hatten sich Die Prinzen, die eigentlich mal Die Herzbuben hießen, bereits in den 80ern in der ehemaligen DDR. Hätte eigentlich auch eine Rockband werden können, wenn es nach den ersten Plänen der beiden Thomaner-Chorknaben Sebastian Krumbiegel und Wolfgang Lenk gegangen wäre.
Ostmusik vs. Westmusik: Sebastian Krumbiegel vs. Stefan Stoppok
Überraschungsgast im SWR1 Leute Sommerspecial mit Prinzen-Frontmann und -Gründungsmitglied Sebastian Krumbiegel: Musikerkollege und Freund Stefan Stoppok. Nach eigener Aussage "der bekannteste unbekannte Musiker in Deutschland", weil er die ganz große Bühne, den medialen Auftritt und das Streben nach #1-Hits bewusst vermeidet.
Vor der Wiedervereinigung trat Stoppok sowohl im Westen als auch im Osten auf. Die Kulturszene, was Management und Verantwortliche anging, sei gar nicht so unterschiedlich gewesen, sagt er, aber die Bands im Osten fand er spannender zu dieser Zeit.
Nach dem Mauerfall: spannende, aber auch flaue Zeiten für Ost-Musiker
Dann kam der Mauerfall und damit auch ein Jahr ohne viele Auftritte für Die Prinzen. Da seien auf einmal "die ganzen Purple Schulz, Jule Neigels und Stefan Stoppoks, die ganzen West-Leute gekommen", erinnert sich Krumbiegel und hätten den dortigen Bands eine Zeitlang die Jobs weg genommen. Aber es entstanden in der Folge auch Freundschaften – wie die von Krumbiegel und Stoppok.
Engagement gegen Rechtsextremismus
Krumbiegel ist nicht nur ein vielseitiger Musiker, Schauspieler und Autor. Er engagiert sich auch gegen Rechtsextremismus und für eine offene und vielfältige Gesellschaft. "Miteinander reden, auch wenn man gegensätzlicher Meinung ist", ist sein Credo. Entsetzt war er vom Rechtsruck in Deutschland nach den Europawahlen und findet dafür deutliche Worte.
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