Warum Bietigheim zu klein war für Camouflage-Sänger Marcus Meyn und wie Rolf Stahlhofen vom Söhne Mannheims-Gründer zum Aktivisten wurde, verraten sie in SWR1 Leute.
Marcus Meyn von Camouflage: von Bietigheim nach Berlin
Marcus Meyn hat mit seiner Band Camouflage schon sehr früh sehr große Erfolge gefeiert. Mit ihren ersten beiden Alben erreichte die Synthie-Band aus Bietigheim-Bissingen Ende der 80er gleich zwei Mal Goldstatus. Ihre internationalen Hits "The Great Commandment" und "Live Is A Shield" sind bis heute Klassiker. Marcus Meyn zog es dann raus aus der Kleinstadt in die große weite Welt, die Verbindung zur Heimat riss jedoch nie ab.
Gleichzeitig Pop-Star und Schüler in Bietigheim
In der Schulzeit sei es natürlich etwas kurios gewesen, dass er unter der Woche die Schulbank gedrückt hat und am Wochenende Pop-Star war. Marcus Meyn erzählt, dass er aufpassen musste, keinen Höhenflug zu bekommen. Er sei bodenständig geblieben sei. Das liegt sicher auch daran, dass seine Band-Kollegen mit ihm gemeinsam in Bietigheim aufgewachsen sind. Heiko Maile und Oliver Kreyssig kennt er schon seit seiner Kindheit. Seitdem teilen sie ihren Lebensweg.
Obwohl weitere große kommerzielle Erfolge für Camouflage ausblieben, ist die Band nach wie vor fester Bestandteil der Popmusik aus Deutschland. Die Last des frühen Erfolgs, warum man aber auch danach noch gut weiter kreativ bleiben kann und sollte, die gemeinsamen Geschichten mit Festival-Gastgeber Fools Garden und die Musikstadt Bietigheim-Bissingen – das sind Themen auf der SWR1 Leute-Bühne.
Musiker und Aktivist Rolf Stahlhofen: die Söhne Mannheims waren nur der Anfang
Als Musiker wurde Rolf Stahlhofen vor allem als Mitbegründer und Co-Frontmann der Söhne Mannheims an der Seite von Xavier Naidoo bekannt. Rolf Stahlhofen wuchs in Saudi-Arabien und Algerien auf. Angefangen hat Stahlhofen als Tourmanager mit internationalen Größen wie Guns N‘ Roses oder den Rolling Stones. 2003 verließ er die Söhne Mannheims und macht seitdem erfolgreich solo Musik.
Musik und Aktivismus – wie geht das zusammen?
Für Rolf Stahlhofen ist es ganz logisch, seine Kontakte zu anderen Musiker:innen für die gute Sache zu nutzen. Er ist großer Musik-Fan und findet, dass es kaum ein besseres Konzept gibt, als Menschen eine gute Zeit auf Konzerten zu bereiten und mit den Einnahmen daraus wieder Gutes zu tun.
"Water Is Right" - Vom Charity-Projekt zur unternehmerischen Stiftung
Rolf Stahlhofen engagiert sich aber auch sozial: Er organisierte immer wieder Benefiz-Konzerte, u.a. gegen Krieg, Hunger und ungerechte Ressourcenverteilung auf der Welt. Er ist UN-Botschafter für Nachhaltigkeit und Gründer der Stiftung "Water Is Right". Im Rahmen des Fools Garden-Jubiläums treten alle Künstler:innen ohne Gage auf, Sponsorengelder und Aktionen werden lanciert, um möglichst viele Erlöse u.a. für "Water Is Right" zu generieren.
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