Prof. Julian Nida-Rümelin fordert mehr Facharbeiter und weniger Akademiker – zusammen mit mehr Respekt für berufliche Bildung. Fachkräftemangel und "Akademisierungswahn" könnten zum ökonomischen Desaster werden.
Duale Ausbildung und Handwerk contra Bildungsfalle
Schon lange macht sich Prof. Julian Nida-Rümelin für duale Ausbildung und das Handwerk stark. Bereits 2013 mahnte er den Akademisierungswahn an, der in eine Bildungsfalle führe.
Julian Nida- Rümelin fordert Respekt und Gleichwertigkeit für sämtliche Arten der beruflichen Bildung. Bis zum Jahr 2030 werden nach diversen Studien neun Millionen Facharbeiterstellen nicht besetzt werden können - ein riesiger Fachkräftemangel. Das komme einem ökonomischen Desaster gleich, so Prof. Nida-Rümelin. Er appelliert besonders an die Schulen, diese Gleichwertigkeit aller Berufe von Anfang an zu vermitteln.
Weniger Akademiker, mehr Facharbeiter: Mangel an Auszubildenden
Auch in Baden-Württemberg sind zum neuen Ausbildungsjahr viele Stellen noch unbesetzt. Viele Betriebe suchen händeringend neue Talente und stellen auch nach dem ersten September noch Auszubildende ein.
Von 1998-2002 war Prof. Nida-Rümelin Kulturstaatsminister. Er war Lehrstuhlinhaber für philosophie und politische Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 2021 wurde er Gründungsrektor der Humanistischen Hochschule Berlin. Zudem ist er stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Ethikrats.
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