Heizen und Energiewende: So sinnvoll ist das neue Gesetz der Ampel

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Moderator/in
Nicole Köster
Moderatorin Nicole Köster aus dem SWR1 Team moderiert täglich ausßer samstags zwischen 10 und 12 Uhr die Sendung SWR1 Leute

Lamia Messari-Becker ist Expertin für Gebäudetechnologie und forscht zum Thema energetische Sanierung. So sinnvoll findet sie das Gesetz der Ampel zum Heizen und zur Energiewende.

Die Ampel und ihre Pläne in Sachen Heizen und Energiewende sind das große Thema, zu dem Lamia Messari-Becker regelmäßig interviewt wird. Auch in Talkshows ist sie gefragt, sei es bei Anne Will oder bei Markus Lanz. Neulich kritisierte die Bauingenieurin, dass eine stromfokussierte Energiewende zu einseitig sei.

»Nur die Wärmepumpe wird propagiert.«

Außerdem warnte Messari-Becker vor sozialen Härten. Wie beurteilt sie die aktuelle Einigung der Ampel zum Heizungsgesetz? Was sagt sie zu den neuen Vorgaben beim Einbau von Heizungen?

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Energetisch sanieren birgt Herausforderungen

Lamia Messari-Becker ist Professorin für Gebäudetechnologie an der Universität Siegen und forscht zu Ressourceneffizienz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Hoch- und Städtebau sowie zu kommunalen Strategien für den Schutz des Klimas. Welche Herausforderungen es bei energetischen Sanierungen gibt, erforscht sie genauso wie die Beteiligung der Bürger und Kooperationen zwischen Energieverbraucher und Energieversorgern. Von 2016 bis 2020 war sie Mitglied des Sachverständigenrats für Umweltfragen der Bundesregierung. Dort vertrat sie die Bereiche Bauingenieurwesen und nachhaltige Stadtentwicklung. Worauf es beim nachhaltigen Bauen ankommt und was wir uns in der Energiewende vom Ausland abschauen können, erklärt Professorin Lamia Messari-Becker in SWR1 Leute.

»In der Schweiz hat man wesentlich früher Beton-Recycling betrieben. […] In Holland kann man schauen, wie sie gute, kompakte Grundrisse bauen. […] In Norwegen kann man sich neue Technologien abschauen, wie die Eisspeicher-Technologie.«

Der Städtebau in der Zukunft

Der Bausektor steht für 70% des Flächenverbrauchs. Mit wachsender Bevölkerung und der Klimakrise müssen hier neue Lösungen gefunden werden. Der Traum vom eigenen Einfamilienhaus rückt damit für viele in immer weitere Ferne.

»Die Stadt der Zukunft ist kompakter, ist gemischter, damit wir am Ende alle Menschen unterbringen können und nicht zu viel Fläche verbrauchen. Die Stadt der Zukunft ist aber auch Klima-angepasster. Wir müssen auch viel mehr Grün und viel mehr Wasser einplanen.«