Nach Abschuss von Wildschwein in Mainz

Richtiges Verhalten bei Begegnung mit Wildschweinen

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Moderator/in
Jürgen Kurth
Jürgen Kurth
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SWR1

Ein Wildschwein hat sich mehrere Nächte lang in Mainz herumgetrieben und Polizeieinsätze ausgelöst. Wie sollte man sich verhalten, wenn man einem Wildschwein begegnet?

Der junge Keiler, der in Mainz unterwegs war, wurde schließlich in Absprache mit der Jagdbehörde, dem Gonsenheimer Wildpark und dem Tiernotdienst von einem Jäger erlegt. Das sei aus Sicherheitsgründen der einzig richtige Weg, sagt auch Christoph Hildebrandt von der Landesjagdakademie. Er erklärt auch, wie man sich bei einer Begegnung richtig verhält.

SWR1: Es war ein junges männliches Wildschwein und wog 28 Kilogramm. Warum ist das in der Stadt dennoch gefährlich?

Christoph Hildebrandt: Das Wildschwein als solches ist nicht gefährlich, sodass es jemanden verfolgt und die Person verletzen will. Die Gefahr besteht eher darin, dass es plötzlich auf der Straße auftaucht, vielleicht einen Radfahrer dazu zwingt, auf die Straße zu fahren, und dass der Radfahrer dann verunfallen würde. Also dass da einer vom Wildschwein angegriffen wird, diese Gefahr wird von diesen kleinen Wildschweinen nicht ausgehen.

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SWR1: Ist so ein Abschuss die einzige Lösung?

Hildebrandt: Also alles andere ist sehr, sehr schwierig. Selbst die Narkotisierung ist bei Schwarzwild nicht so einfach. Da gibt es nur ein spezielles Mittel namens Stresnil, in der Kombination mit etwas anderem.

Was will man dann mit dem Tier machen? Wo will man es dann hinbringen? Aussetzen dürfen wir Wildschweine nicht, und das ist dann im Prinzip zur Gefahrenabwehr leider für das Wildschwein, aber für die Sicherheit der Menschen die letzte Wahl.

SWR1: Plötzlich steht man einem Wildschwein gegenüber, egal ob in der Stadt oder im Wald. Was sollte man tun und was sollte man auf keinen Fall tun?

Hildebrandt: Nicht stehen bleiben, sondern umdrehen und einfach weggehen, natürlich mit dem Blick nach hinten. Es könnte sein, dass dieses Wildschwein verletzt ist, weil es angefahren ist. Dann ist die Situation eine andere und deswegen ist es dann auch gefährlich. Denn dann will dieses Wildschwein sich selbst verteidigen und könnte auch zu einem Angriff übergehen.

SWR1: Kann man irgendwie erkennen, wie das Wildschwein drauf ist?

Hildebrandt: Wenn sie die Ohren nach vorne stellen, die Nacken- oder die Rückenhaare nach oben stellen und sich so ein bisschen aufplustern, dann ist das schon eine Drohgebärde. Aber um das zu sehen, müsste es natürlich hell sein und man muss nah genug dran sein. Ich würde auch jetzt nicht das Handy zücken und ein Video machen, was man ja gerne tut. Sondern umdrehen, weggehen, fertig.

Das Gespräch führte SWR1 Moderator Jürgen Kurth.

Das vollständige Interview können Sie oben im Audio anhören.

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