In der Mainzer Innenstadt war in der Nähe des Rheinufers ein Wildschwein unterwegs. Nach Rücksprache mit Jagdbehörde und Tiernotdienst musste das Tier erlegt werden.
In der Nacht auf Donnerstag konnte die Polizei gemeinsam mit der Feuerwehr das Wildschwein mit einer Wärmebilddrohne im Bereich der Theodor-Heuss-Brücke feststellen. Da weiterhin eine Gefahr für Menschen und den Straßenverkehr ausging, erschoss ein Jäger den 28 Kilogramm schweren Keiler. Die Entscheidung ist nach Rücksprache mit der unteren Jagdbehörde gefallen.
Wildschwein war tagelang in der Innenstadt unterwegs
Die ersten Meldungen zu dem Wildschwein waren am Montagmorgen von Autofahrern gekommen. Am Mittwochmorgen wurde das Tier dann um kurz nach 5 Uhr in der Nähe des Landtags gesehen. Obwohl jedes Mal sofort ein Streifenwagen losgeschickt wurde, konnte die Polizei das Wildschwein nicht entdecken.
Zuletzt war das Wildschwein am Mittwochabend gesehen worden. Wie die Polizei auf Whatsapp berichtet, hielt es sich im Bereich der Theodor-Heuss-Brücke/Kaiserstraße/Quintinstraße auf. Es habe verschiedene Straßensperren in diesem Bereich gegeben, um Unfälle mit dem Wildschwein zu verhindern.
Wildschwein könnte über den Rhein nach Mainz gekommen sein
Dass sich ein Wildschwein mitten in Städten herumtreibe, sei ungewöhnlich. Allerdings hätten auch schon Tiere von der Maaraue aus den Rhein überquert, bestätigt ein Sprecher der Wasserschutzpolizei. Im Oktober 2018 musste ein Wildschwein in der Mainzer Altstadt erschossen werden, nachdem es von einem Linienbus angefahren worden war.
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