Kleine Kräutertöpfe aus dem Supermarkt sind günstig und ertragreich – doch nicht für lange Zeit. Wenn erstmal alles abgepflückt ist, gehen die Pflanzen schnell ein.
Wie Sie mehr aus ihren Küchenkräutern holen können und sie länger am Leben halten, weiß SWR1 Gartenexpertin Natalie Bauer.
Aus einer Pflanze werden viele
Egal ob Basilikum, Rosmarin oder Petersilie – auf dem Küchenfenster halten sich die kleinen Pflanzen oft nur für kurze Zeit. Die SWR Gartenexpertin hat einen einfachen Tipp, mit denen Sie die Lebenszeit verlängern können, nämlich indem Sie die Pflanzen teilen!
Ein weiteres Problem ist oft der Standort
Es gibt nicht viel Licht oder unter der Fensterbank befindet sich eine Heizung. Auch dafür hat die Expertin einen Tipp: "Ich empfehle eher, auch für den Winter, weil es da wenig Licht gibt, die Kräuter in eine Art Komplettsystem zu setzen". Dafür gebe es extra Baukasten mit speziellen Pflanzenlampen, die die Kräuter über die dunkle Jahreszeit im Herbst und Winter optimal versorgen können.
Basilikum anders ernten als Petersilie oder Schnittlauch
Kräuterpflanzen regelmäßig zu ernten, also zu schneiden, fördert angeblich das Wachstum. Dem kann Gartenexpertin Natalie Bauer erstmal nicht viel entgegensetzen: "Das stimmt grundsätzlich, wenn man nichts falsch macht". Allerdings habe jede Pflanze gewisse Eigenheiten, bei denen eine andere Vorgehensweise sinnvoll ist.
So ist es laut Bauer beim Basilikum besser, nicht einzelne Blätter abzuzupfen, sondern "praktisch die ganze Knospe mit dem Trieb bis zum ersten Blattpaar" abzuschneiden. Dadurch kann die Pflanze anschließend an der Schnittstelle wieder austreiben und nachwachsen. Die Petersilie sei dagegen manchmal "so ein bisschen mimosig". Es sei deshalb am besten, bei der Petersilie von außen nach innen zu ernten. Beim Schnittlauch sieht es wiederum ganz anders aus, weil er so robust ist, so Bauer. "Den kann man komplett über dem Boden abernten und der wächst wieder nach", erklärt sie.
Brauchen Küchenkräuter Dünger?
Vielen Kräutern wird nachgesagt, dass sie einen "mageren Boden" bevorzugen, also nicht auf viel Dünger angewiesen seien. Brauchen Küchenkräuter also überhaupt Dünger? Das komme ganz auf die Pflanze an, wie Bauer erklärt. Bei mediterranen Kräutern ist man mit der Kräuter- und Anzuchterde "wirklich auf einem guten Weg" – viel Dünger ist also nicht nötig.
Andere Kräuter, wie Petersilie und Basilikum, haben allerdings einen höheren Nähstoffbedarf. Natalie Bauer rät deshalb, diese Kräuter in Gemüseerde zu setzen: "Die hält ja dann erstmal ein paar Wochen mit ihrem Dünger." Einige Zeit später, also nach ein paar Wochen oder Monaten könne man dann alle zwei Wochen mit einem organischen Dünger nachgießen, so Bauer.
Ob zum Düngen auch der übrig gebliebene Kaffeesatz genutzt werden kann, darüber möchte sich die Gartenexpertin kein Urteil bilden. Dennoch: "Ich bin bei Anfängern dafür, einfach den Flüssigdünger zu nehmen". Damit kann man schließlich nicht viel falsch machen.
Über unsere Gartenexpertin
Unter "Wildes Gartenherz" bloggt Natalie Bauer regelmäßig über ihren Garten und gibt "gerne mit humorvollem Mundwerk" hilfreiche Tipps.
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