Zu Weihnachten landen Berge von Geschenkpapier im Müll. Im Zuge der Nachhaltigkeitsdebatte könnte ein Trend aus Japan auch bei uns zum Erfolg werden. Statt Papier werden Geschenke in Tücher gewickelt.
Die quadratischen Tücher aus Leinen, Baumwolle oder Seide heißen Furoshiki und erfreuen sich in Japan großer Beliebtheit. Mit der richtigen Falt- und Knotentechnik kann man fast alles verpacken, sogar Weinflaschen. Die Technik erinnert ein wenig an Origami. Die Japaner verbinden damit Minimalismus und Funktion.
Denn wer seine Geschenke so verpackt, schenkt gleich zweimal und tut etwas für die Umwelt. Die Tücher können als Halstücher, Tischdecke oder Serviette verwendet werden. Man kann sie aber auch wieder zum Verpacken verwenden.
Verschiedene Größen und Muster
In der Regel sind die Furoshiki-Tücher 70 x 70 oder 100 x 100 Zentimeter groß. Es gibt sie inzwischen aber auch in kleineren Varianten mit floralen Mustern, traditionellen Motiven oder modernen Aufdrucken. Im Internet gibt es Anleitungen und Schritt-für-Schritt-Videos.
Sogar das japanische Umweltministerium hat eine Anleitung herausgebracht, schließlich soll auch in Japan Verpackungsmüll reduziert werden. Mit extra Haltegriffen wird aus einem Furoshiki im Handumdrehen eine Tragetasche.
Umweltfreundliche Verpackung ohne Klebeband und Schleifen
Mit dieser nachhaltigen Verpackung sind auch Klebeband und Schleifen überflüssig. Das dürfte all jene freuen, die beim Verpacken der Geschenke sonst zwei linke Hände haben.
In Japan haben die Tücher eine lange Tradition. Während des Besuchs in einem Badehaus hat man in der Edo-Zeit (1603-1868) seine eigenen Kleider darin verstaut. Davor haben Händler wahrscheinlich schon Waren damit transportiert. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die alte Verpackungstradition von der Plastiktüte verdrängt. Inzwischen ist die traditionelle Verpackung dort wieder sehr beliebt.
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