Was nach dem Backen übrig bleibt, ist zunächst das Backpapier und später der Cellophanbeutel für die Plätzchen. Und die Frage, ob sie auf den Kompost dürfen.
Backpapier auf den Kompost: Ja, aber …
SWR Umweltredakteur Dominik Bartoschek bringt die Antwort auf diese Frage mit einem Satz auf den Punkt: "Ich würde das Backpapier meinem Komposthaufen ersparen!"
Der Hintergrund ist, dass die Labels, die die angebliche Kompostierbarkeit von Backpapier garantieren sollen, umstritten sind, so Bartoschek. Das bedeutet, es ist zweifelhaft, ob das Backpapier auch auf dem Komposthaufen oder in der Kompostieranlage wirklich zerfällt.
Silikon darf nicht auf den Kompost
Backpapier wird, damit möglichst nichts anhaftet, oft mit Silikon beschichtet. In der Küche und beim Backen ist der Stoff praktisch und völlig ungefährlich für den Menschen. Das bestätigt auch die Stiftung Ökotest in einem Backpapier-Test.
"Aber", schränkt SWR Umweltredakteur Dominik Bartoschek ein, "für die Umwelt ist Silikon ein Problem. Denn es kann nur sehr schwer abgebaut werden. Deswegen gehört Backpapier auf keinen Fall auf den Komposthaufen!"
Backpapier in den Restmüll, nicht auf den Kompost
Damit nicht genug. Auch in der Biotonne hat das silikonbeschichtete Papier nichts zu suchen und erst recht nichts im Altpapier. Das schreiben zumindest die meisten Entsorger so vor. Backpapier gehört also, so Bartoscheck, ausschließlich in den Restmüll.
Durchsichtige Tüten aus Cellophan erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie gelten als umweltfreundlich und werden gerne zum Verpacken von Plätzchen oder Lebkuchen in der Weihnachtszeit genommen.
Was viele nicht wissen: Cellophan ist ein Kunststoff, besteht aber nicht aus Plastik, also aus Erdöl. Stattdessen werden diese Tüten auf der Basis von Cellulose hergestellt, erklärt SWR Umweltredakteur Dominik Bartoschek und fährt fort: "Das ist einerseits ein Vorteil, andererseits verbraucht ihre Herstellung große Mengen an Rohstoffen und Energie." Damit stehen die Verpackungen bei Umweltschützern in der Kritik.
Cellophan ist kompostierbar, aber …
Trotzdem, so erläutert Bartoschek, sind Cellophanbeutel grundsätzlich kompostierbar, wenn sie gewisse Voraussetzungen erfüllen. So dürfen zum Beispiel keine Etiketten aufgeklebt, oder die Tüten nicht beschichtet sein. "Und das ist für uns Verbraucher oft gar nicht so einfach zu erkennen", gibt der Umweltredakteur zu bedenken. "Deswegen besser nicht auf dem Kompost werfen."
Alternativen zum Backpapier
Cellophan: Weder Kompost noch Biotonne
Aber selbst in der Biotonne haben die Beutel nichts zu suchen, erklärt Bartoschek: "Diese Tüten gelten als Verpackung, und dürfen deswegen nicht in die Biotonne." Stattdessen müssen Cellophanbeutel im Gelben Sack entsorgt werden, auch wenn Cellophan nur schwer zu recyclen ist.
Was die Umwelt angeht, so haben auch Cellophanbeutel trotzt ihrer theoretischen Kompostierbarkeit keinen positiven Effekt. SWR Umweltredakteur Dominik Bartoschek empfiehlt deshalb: "Wer Plätzchen wirklich umweltfreundlich verpacken möchte, sollte auf wiederverwertbare Dosen oder verschließbare Gläser zurückgreifen."
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