Die Tage werden kürzer, die Jahreszeit hüllt uns in Dunkelheit und es beginnt eine düstere Zeit. Der Herbst ist da und bietet die perfekte Bühne für die Dark Wave-Musik der 80er.
De 80er Jahre werden oft mit bunten, schrillen Neonfarben und energiegeladener Popmusik assoziiert. Doch Dark Wave offenbart mit seinen düsteren Klängen und depressiven Texten die dunkle Seite dieses Jahrzehnts.
Melancholische Klänge und düstere Texte
Das Dark Wave-Genre nahm bereits Ende der 1970er Gestalt an, als der Punk langsam abklang und Platz für neue, tiefere Klänge machte. In den 80ern erlebte Dark Wave seine Blütezeit, besonders im Vereinigten Königreich, in Frankreich und auch hier in Deutschland.
Die Musik der Dark Wave-Bands besteht häufig aus dunklen und melancholischen Synthesizerklängen mit Post-Punk Elementen. Damit hob sich das Genre auch vom optimistischer klingenden New Wave ab. Wir haben ein paar der bekanntesten Dark Wave-Bands herausgesucht. Seid ihr bereit für die dunkle Seite der 80er?
The Cure
Im Jahr 1976 gründete sich im südenglischen Crawley eine weitere einflussreiche Dark Wave Band: The Cure. Das Aushängeschild der Band ist Leadsänger und Gitarrist Robert Smith mit seinem einzigartigen Gesangstil und seinem ikonischen Aussehen.
1989 erschien ihr erfolgreichstes Album "Disintegration", das vom Pitchfork Magazin als eines der besten Alben der 80er Jahre gefeiert wurde. Passend zum Dark Wave, geht es in diesem Album um Tod und das Altern. Zu den herausragenden Songs der Platte zählen "Lullaby", "Pictures Of You" oder "Lovesong".
Nach 16 Jahren erscheint am 1. November 2024 endlich das neue Album "Songs Of A Lost World". Für 2025 ist sogar eine Tour geplant. Im Jahr 2028 feiern The Cure ihr 50-jähriges Bestehen, und Robert Smith hat angekündigt, bis dahin noch regelmäßig auf der Bühne zu stehen.
Joy Division
Wenn es um Dark Wave geht, führt kein Weg an Joy Division vorbei. Sie gelten als die Wegbereiter des Genres. Die Band gründete sich 1976 in Salford, England. Im Mai 1980 endete die Geschichte von Joy Division tragisch, als Ian Curtis, der Sänger der Band, sich das Leben nahm. Curtis litt unter Epilepsie und Depressionen, was sich auch in seinen emotionalen Texten widerspiegelte.
In ihrer kurzen Zeit hinterließen sie mit "Unknown Pleasure" (1979) und "Closer" (1980) nur zwei Alben. Der wohl bekannteste und bedeutendste Song von Joy Division ist zweifellos "Love Will Tear Us Apart" aus dem Jahr 1980.
The Sisters of Mercy
The Sisters of Mercy gründeten sich im Jahr 1980 in Leeds, England. Zu ihren größten Hits gehören "Temple Of Love" (1983), "This Corrosion" (1987) oder "Dominion" (1988). Sänger und Gründungsmitglied Andrew Eldritch sieht sich selbst aber weniger als Gothic,- sondern eher als Rock-Musiker.
In der Vergangenheit war die Band oft zerstritten und erlebte zahlreiche Besetzungswechsel. Die aktuelle Formation setzt sich, neben Eldritch, aus den Gitarristen Ben Christo und Kai, sowie dem Drumcomputer Doktor Avalanche zusammen. Der Drumcomputer wird von den Sisters of Mercy tatsächlich als fiktives Bandmitglied betrachtet.
Seit über 30 Jahren haben die Sisters of Mercy keine neue Musik mehr herausgebracht, doch sie begeistern nach wie vor ihre Fans mit Live-Auftritten. Zuletzt standen sie Anfang 2024 auch drei Mal in Deutschland auf der Bühne.
The Cult
Die britische Band The Cult hatte ursprünglich einen deutlich längeren Namen. Sie wurde 1983 von Sänger Ian Astbury als "The Southern Death Cult" gegründet. Aber auch sie wollten sich nicht zu sehr in die Gothic-Schublade stecken lassen und verkürzten den Namen schließlich auf The Cult. Unter diesem Namen veröffentlichten sie 1984 auch ihr Debütalbum "Dreamtime".
Zu den erfolgreichsten Songs von The Cult zählen "She Sells Sanctuary" (1985), "Fire Woman" (1989) oder "Rain" (1985). Die Songtexte sind stark von Astburys Faszination für die amerikanischen Ureinwohner beeinflusst. In jüngeren Jahren verbrachte der Sänger einige Zeit in Kanada.
Auch heute steht die Band noch auf der Bühne. Für das Ende des Jahres 2024 sind noch Shows in Großbritannien, Australien und Neuseeland geplant. Im Sommer 2024 waren sie auch in Europa unterwegs. Alle Tour-Termine können auf der offiziellen Homepage von The Cult verfolgt werden.
Siouxsie and the Banshees
Siouxsie and the Banshees zählen zweifellos zu den einflussreichsten Vertretern des Dark Wave. Gegründet wurde die Band 1976 in London. Gründungsmitglied und Sängerin Siouxsie Sioux wurde in den 80ern zur Stilikone von Gothikfans und prägte die Post-Punk Szene der späten 70er und 80er Jahre. Die Band hinterließ nicht nur einen bleibenden Eindruck auf ganze Musikgenres, sondern inspirierte auch zahlreiche Künstler und Bands wie The Cure, Joy Division, The Smiths oder Radiohead.
Bis zum Ende der Band im Jahr 1996 veröffentlichten Siouxsie and the Banshees viele erfolgreiche Songs. Unter anderem ihre Debütsingle "Hong Kong Garden" aus dem Jahr 1978 oder der ikonische Hit "Spellbound", der 1981 auf ihrem Erfolgsalbum "Juju" erschein.
Killing Joke
Die im Jahr 1979 gegründete Band Killing Joke ist nicht nur für düstere, sondern vielmehr für ihre apokalyptischen Themen bekannt. Im Jahr 1982 war Sänger Jaz Coleman so fest von einem bevorstehenden Weltuntergang überzeugt, dass er sich nach Neuseeland zurückzog. Während er auf die Apokalypse wartete, schrieb er natürlich weiterhin Songs.
Mit "Love Like Blood" veröffentlichten Killing Joke im Jahr 1985 ihren bekanntesten Song. Im Jahr 2023 kam mit "Full Spectrum Dominance" ihre neueste apokalyptische Single heraus. Der Song entführt uns, zusammen mit seinem Musikvideo, in eine dystopische Welt und wirft gesellschaftliche Fragen über die Kontrolle durch Maschinen auf.
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