Topfavoritin Darja Varfolomeev war auch bei der Olympia-Qualifikation für die Rhythmische Sportgymnastik nicht aufzuhalten.
Nach der geglückten Olympia-Qualifikation in Fellbach-Schmiden ist es nun offiziell: Die sechsmalige Weltmeisterin Darja Varfolomeev wird gemeinsam mit ihrer Trainingspartnerin Margarita Kolosov den Einzelwettbewerb bei den Olympischen Spielen in Paris bestreiten. Seit 2000 in Sydney ist der DTB zudem erstmals wieder mit zwei Einzelgymnastinnen und der deutschen Nationalgruppe bei Olympia vertreten.
Ein Traum geht in Erfüllung
In genau 40 Tagen ist steigt also der wichtigste Tag in Darja Varfolomeevs sportlicher Karriere. Am 9. August steht der Einzelmehrkampf in der Rhythmischen Sportgymnastik auf dem olympischen Programm in Paris. Schon mit der Qualifikation geht für die 17-Jährige vom TSV Schmiden ein Traum in Erfüllung.
Turnen | Rhythmische Sportgymnastik Sportgymnastin Varfolomeev gewinnt drei Gerätefinals
Gymnastik-Star Darja Varfolomeev gewinnt bei den Deutschen Meisterschaften drei von vier Titeln in den Finals mit Handgeräten. Doch wie im Mehrkampf lief nicht alles rund.
"Die Teilnahme bei den Olympischen Spielen bedeutet mir ganz viel. Das ist der Traum von jeder Gymnastin und jedem Sportler und ich bin sehr froh, dass ich da teilnehmen darf. Ich hoffe, dass ich auch mein Bestes zeigen kann und ich Spaß auf der Fläche haben kann", erklärt Varfolomeev nach der letzten Olympia-Qualifikation.
Von Sibirien nach Fellbach-Schmiden
Seit sie 3 Jahre alt ist arbeitet Varfolomeev auf dieses Ziel hin. Dafür ist sie mit 12 Jahren ganz alleine von Sibirien nach Fellbach-Schmiden gekommen, ohne Sprachkenntnisse, ohne Familie. Sie kämpft sich durch, holt nach mehr als 40 Jahren wieder WM-Medaillen für Deutschland. In Valencia entscheidet die Schülerin alle Einzelentscheidungen für sich: fünf Mal Gold. Das gab es bisher nur ein Mal in der Geschichte der Rhythmischen Sportgymnastik.
Zehn Stunden Training am Tag, sechs Mal pro Woche. Sie absolviert dieses unglaubliche Pensum diszipliniert, fleißig und mit Spaß. Varfolomeev brennt für die Rhythmische Sportgymnastik. Der Schwierigkeitswert ihrer Olympia-Übungen wurde nochmals erhöht. Sie ist damit am Limit des Machbaren. Der Erwartungsdruck ist riesig. Sie ist eine der Top-Medaillenkandidatinnen in Paris.
Darja Varfolomeev: "Freue mich, Team Deutschland zuzusehen"
Unterstützt wird sie bei ihren ersten olympischen Spielen von ihrer gesamten Familie. Der deutsche Opa, Oma, die Eltern und der Bruder werden sie in Paris anfeuern. "Meine Familie ist für mich enorm wichtig. Ich fühle, dass jemand den Stress von mir nimmt", sagt die 17-Jährige. Die Gymnastinnen beschließen das olympische Wettkampfprogramm. Die Eröffnungsfeier beobachtet Varfolomeev noch im Trainingslager in Kienbaum, auf die Schlussfeier freut sie sich aber riesig.
"Wie ich gehört habe, sind da alle Sportler von allen Ländern. Ich finde das mega toll", so Varfolomeev. Viel Zeit wird der sechsmaligen Weltmeisterin nicht bleiben, um andere Wettkämpfe anzuschauen. Ihr Zeitplan in Paris ist eng getaktet. Das olympische Flair will sie aber intensiv genießen. "Ich freue mich auf die ganze Veranstaltung und ich freue mich auch, dass ich das Team Deutschland mit allen Sportarten dort anschauen kann. Ich freue mich auf die Halle und ich weiß auch, dass ganz viele von Deutschland zuschauen kommen", erklärt Varfolomeev. Noch hält sich die Nervosität in Grenzen, aber der Countdown läuft.