Die Rhein-Neckar Löwen haben das Final Four der European League in Hamburg erreicht und können nun der verkorksten Saison doch noch ein versöhnliches Ende bereiten. Im Halbfinale warten die Füchse Berlin.
"Wir sind alle mega erleichtert", sagte Tobias Reichmann nach dem Viertelfinale gegen Sporting Lissabon im Interview mit dem Vereins-TV. Das Rückspiel im Pavilhao Joao Rocha war eine Nervenschlacht, die für die Rhein-Neckar Löwen zwar mit einer 28:29-Niederlage endete, in der Gesamtrechnung aus Hin- und Rückspiel aber den Einzug ins Final-Four-Turnier am 25. und 26. Mai in Hamburg bedeutet: "Ich glaube, es hätte vor den zwei Spielen keiner für möglich gehalten, dass wir gegen Sporting gewinnen."
Die Portugiesen haben in dieser Saison wettbewerbsübergreifend nur vier Spiele verloren. Eines davon jedoch mit 29:32 bei den Rhein-Neckar Löwen. Schon damals war Torhüter David Späth einer der Garanten für den Sieg. Auch am Dienstag war der 22-Jährige mit seiner Parade 17 Sekunden vor Schluss zur Stelle.
Rhein-Neckar Löwen mit kühlem Kopf im Hexenkessel
Tobias Reichmann hat sieben Tore zum Weiterkommen beigetragen. Der 35-Jährige hatte schon während des Spiels wahrgenommen, dass der Favorit wackelt: "Wir haben gemerkt, dass die auch Fehler gemacht haben und auch nervös waren. Die wollten unbedingt gewinnen und das Viertelfinale drehen. Aber wir haben in der Abwehr geackert wie die Schweine und auch nicht den Kopf verloren und wichtige Tore gemacht. Am Ende zählt einfach nur das Weiterkommen."
Im Halbfinale treffen die Rhein-Neckar Löwen auf die Füchse Berlin. Das zweite Spiel bestreiten die SG Flensburg-Handewitt und Dinamo Bukarest. Für die Löwen sind es bereits die zweiten European-League-Finals. 2021 verloren sie im Halbfinale in Mannheim ebenfalls gegen die Füchse Berlin und gewannen dann das Spiel um Platz drei mit 32:27 gegen Wisła Płock. Den Vorgänger-Wettbewerb, den EHF-Pokal, haben die Löwen 2013 sogar gewonnen. Sie setzten sich im Finale mit 26:24 gegen den HBC Nantes durch - Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki gehörten schon damals zu den Leistungsträgern.
Vorfreude auf das Final Four
Reichmann freut sich auf die Gelegenheit, nach seinen vier Triumphen in der Champions League (2010 und 2012 mit dem THW Kiel, 2016 mit KS Kievle) nun auch die European League gewinnen zu können, um der reichlich verkorksten Saison der Rhein-Neckar Löwen doch noch ein versöhnliches Ende zu bereiten: "Wir sind richtig froh, ins Final Four einzuziehen. Und dort werden wir zwei geile Spiele machen."