Basketball-Bundesligist ratiopharm Ulm ist im Eurocup auf Kurs Finalrunde. Gegen die Wolves Vilnius gab es am Mittwochabend einen klaren 114 zu 91 Heimsieg.
Vor dem Spiel gegen die Wolves war noch die Rede von einem Duell auf Augenhöhe. Am Ende war der 114 zu 91 Heimsieg ein echtes Statement. Der Bundesligist spielt sich im Eurocup immer mehr in den Kreis der Titelkandidaten.
Von Beginn an "Vollgas-Basketball"
Es dauert in der Neu-Ulmer Arena nicht einmal zwei Minuten, bis Ulms Trainer Ty Harrelson zum ersten Mal die "Becker-Faust" ballt. Bis dahin sind seine Spieler spektakulär in dieses Eurocup-Spiel gestartet. Allen voran Marcio Santos und Karim Jallow. Sie sorgen für eine schnelle 9:4 Führung. Und weil die Ulmer von Beginn an auch in der Abwehr gut stehen und vorne noch mit Saraf und Jessup treffen, müssen die Gäste beim 16:6 die erste Auszeit nehmen. Marcio Santos hat offenbar richtig Bock. Der Brasilianer hat schon nach gut fünf Minuten zehn Punkte(!) auf dem Konto. Wie zuletzt in Badalona ist Ulm auch an diesem Abend im "Eurocup-Vollgas-Modus". Ulm führt nach dem ersten Viertel mit 32 zu 16.
Ulm ist nicht zu bremsen
Die Ulmer Offensiv-Walze rollt auch im zweiten Viertel. Die Gäste finden überhaupt keinen Zugriff auf das Team von Ty Harrelson. Dabei sehen sie bei einem unsportlichen Foul gegen Saraf und einem Foul beim Drei-Punkte-Wurf von Plummer auch noch äußerst unglücklich aus. Was Ulm in dieser ersten Halbzeit stark macht, sind auch die Spieler, die von der Bank ins Spiel kommen. Sie sorgen für fast die Hälfte der Ulmer Punkte. Mit dem Ende des zweiten Viertels schwindet bei den Hausherren etwas die Konzentration, die Ulmer Pausenführung ist jedoch noch deutlich (56:45).
Nach Zitterphase bärenstark
Vilnius kommt physisch aus der Kabine, Ulm wirkt etwas angezählt. Es gelingt den Gästen, den Rückstand zwischenzeitlich wieder einstellig zu machen. Dann ist es ein eigentlich unmöglicher Block von Justinian Jessup, der die rund 2600 Zuschauer in der Arena wieder laut werden lässt. Der US-Amerikaner spitzelt einen Ball der Gäste vom Ring, der normalerweise für ganz sichere Punkte steht. Auch Jessups Blitzanspiel auf Roby ist kurz danach ein Spielzug für die Galerie. Stark, wie Ulm die kritische Phase zu Beginn der zweiten Hälfte meistert und die eigene Führung bis zum Viertelende wieder stabilisiert. Nelson Weidemann versenkt mit der Pausen-Sirene einen Dreier von ganz weit draußen. Mit standing ovations verabschieden die Fans ihr Team in die letzte Viertel-Pause (88:62).
Souverän auch im Schluss-Viertel
Ohne Schwierigkeiten kommt Ulm auch durch das letzte Viertel. Die letzten zehn Minuten sind ein kleines Schaulaufen. Ulm ist für die Gäste aus Litauen an diesem Abend eine Nummer zu groß. Gleich sechs Ulmer Spieler punkten zweistellig. Marcio Santos ist Topscorer mit 20 Punkten. In dieser Form ist ratiopharm Ulm zum erweiterten Kreis der Favoriten zu zählen. In der Basketball-Bundesliga sind die Ulmer am kommenden Montag wieder gefordert. Sie spielen dann bei den Skyliners Frankfurt.