Ratiopharm Ulm hat das Spitzenspiel in der Basketballbundesliga gegen Heidelberg verloren. Am Ende eines spannenden Spiels stand es 67 zu 69.
Diese Konstellation hat kaum ein Experte vor der Saison prognostiziert. Dass am zehnten Spieltag der Tabellenführer Ulm auf den Tabellenzweiten Heidelberg trifft. Am Ende hatte der Zweite die Nase vorne.
Spitzenspiel von Beginn an
Zwar macht Ulm mit Justinian Jessup die ersten Punkte, doch die Gäste spielen nach kurzer Anlaufzeit das bessere erste Viertel. Es ist vor allem die Heidelberger Verteidigung, die dem Tabellenführer überhaupt nicht schmeckt. Die Heidelberger jagen Ball und Gegner über das Feld als ginge es schon zu Beginn des Spiels um alles. Es sind Drei-Punkte-Spiele und der "Energizer" Karim Jallow, die Ulm im Spiel halten. Das Spitzenspiel trägt seinen Namen in den ersten zehn Minuten zurecht. Ulm liegt nach dem ersten Viertel knapp hinten(20:22).
Ulm setzt sich ab
Im zweiten Viertel ist die Energie bei Heidelberg plötzlich weg. Ulm spielt sich in den ersten kleinen Rausch des Spiels, mit den Fans in der fast ausverkauften Neu-Ulmer Arena im Rücken. Stimmungsmacher sind Alphonso Plummer und Nelson Weidemann. Ihre Dreier feiert die Halle frenetisch. Heidelberg sucht in dieser Phase des Spiels den Leader. Erol Ersek, mit starken acht Punkten im ersten Viertel, ist etwas untergetaucht. Ulm nutzt das gnadenlos aus: Dunking Essengue, Dreier Weidemann, Dreier Jensen. Ulm führt zur Pause verdient und deutlich ( 48:33).
Viel Kampf, wenig Glanz
Nach der Halbzeit fehlt die Klasse im Spiel - auf beiden Seiten. Es ist viel Kampf in der Partie. Heidelberg hat in einigen Szenen ein bisschen Glück, dass es zu Körben kommt. Auf Ulmer Seite ist es Alphonso Plummer, der Punkte beisteuert. Plummer ist beim Tabellenführer der Einzige, der bis hierher zweistellig gepunktet hat (12 Punkte). Zehn Punkte beträgt die Ulmer Führung vor den letzten zehn Minuten (60:50). Es ist kein Zufall, dass die Fans für den Glanz des Viertels sorgen. Zu einigen tausend Handy-Lichtern singen sie "Schneeflöckchen, Weißröckchen" - es weihnachtet in der Arena.
Heidelberg hat das bessere Ende für sich
Die Gäste fühlen sich davon offenbar besser motiviert. Heidelberg ist auf sechs Punkte dran. Ulms Trainer Ty Harrelson nimmt beim 60 zu 54 die Auszeit. Seinem Team hilft das zunächst nichts. Es wird stiller in der Halle - die mitgereisten Heidelberger Fans ( rund 25) übernehmen das Kommando. Bei Ulm will nichts mehr klappen. Die sonst so treffsicheren Distanzschützen Plummer und Jessup werfen ihre Dreier daneben. Auf der anderen Seite macht es DJ Horne besser. Fünf Minuten vor dem Ende liegt der Zweite plötzlich wieder vor dem Ersten (60:61). Die Spannung ist jetzt bis unters Dach spürbar. Das Spitzenspiel ist wieder spitze!!! Mit einem sensationellen Angriff macht Horne den Deckel drauf auf dieses Spiel. Zunächst spielt sein Team die 24 Sekunden Angriffszeit runter, ehe Horne mit der Sirene den Dreier versenkt. Dank eines überragenden letzten Viertels (19:7) gewinnt Heidelberg verdient das Spitzenspiel in Ulm.