Für Sportvorstand Fabian Wohlgemuth und den VfB Stuttgart beginnt mit dem Ende der Sommerpause der Ernst der Saison – mit Vorfreude. Viel Arbeit aber war es schon.
Sommerpause – das klingt nach Kaltgetränk mit den Füßen im Wasser, nach Erholung und Entspannung. Ganz anders ist das bei Fabian Wohlgemuth. Wenn der Sportvorstand des VfB Stuttgart über die vergangenen Wochen spricht, dann bleibt nicht mal zwischen seinen Ausführungen Zeit für eine kurze Pause – fast so, wie es auch gewesen sein dürfte.
"Erst einmal haben wir gefeiert, nach der Vize-Meisterschaft. Danach haben wir uns mit dem Transfermarkt auseinandergesetzt", verrät er im Gespräch mit SWR-Sport. Dann die Heim-EM, im Stuttgarter Stadion und mit den Einsätzen vieler VfB-Profis für ihre Nationalteams, die Japan-Reise und dann wieder: der Transfermarkt.
Undav als Rekord-Transfer
Ferien-Feeling klingt anders – und so überrascht es nicht, dass Wohlgemuth bei all diesen Themen, bei der vielen Arbeit der vergangenen Wochen, immer auch die Bewertung gleich mitliefert: Der Besuch in Japan, mit dem Ziel den VfB bekannter zu machen, sei "gelungen", die Rahmenbedingungen dort "überragend", die Reise "intensiv".
In den Erzählungen des schönsten Ferien-Erlebnisses aus dem Sommer aber dürfte die Japan-Reise bei vielen VfB-Fans eine eher untergeordnete Rolle spielen, anders als die Verpflichtung von Rekord-Transfer Deniz Undav. Zwar gab es auch Anhänger, die bei der aufgerufenen, wenn auch nicht bestätigten Summe, von etwa 27 Millionen Euro, Schnappatmung nahe des Brustringes bekamen, viele aber dürften das bald vergessen haben.
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Klares Zeichen, klare Kommunikation
Bei der Saisoneröffnung und dem Testspiel gegen den spanischen Erstligisten Athletic Bilbao feierten die 50.000 Fans im Stuttgarter Stadion Undav - und das auch, weil der Stürmer sich zum VfB bekannt und damit, meint Wohlgemuth, mehr als ein Zeichen gesetzt hat. "Es hat auch geklappt, weil Deniz Undav kräftig mitgeholfen hat – in der Kommunikation, in der Einstellung zu diesem Thema, in der Härte", sagt der Sportvorstand.
"Genau so klar waren wir auch in der Kommunikation mit Brighton, hatten eigene Vorstellungen, eigene Grenzen, auch eigene zeitliche Grenzen – am Ende war es dann so, dass wir uns mit Brighton geeinigt haben." Aber auch das war eher ein hartes Stück Arbeit als sommerliche Leichtigkeit.
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Weltmeister Guido Buchwald war mit dem VfB Stuttgart auf Japan-Reise und hat ein gutes Gespür für die Mannschaft bekommen. Der Ehrenspielführer blickt überaus optimistisch in die neue Saison.
"Die verschiedenen Vorstellungen von Zahlen, die sind naturgemäß zwischen England und Deutschland sehr unterschiedlich und deshalb hat es eine gewisse Zeit gedauert, bis man sich da angenähert hat." Angenähert und abgeschlossen – Wohlgemuth nennt das "den Deckel drauf gemacht".
Champions League als Herausforderung
Es war also Zeit für ein wenig Sommerspaß – das ist dem VfB und seinem Sportvorstand gelungen. Die Saisoneröffnung mit Fans und Verantwortlichen, bevor es ernst wird, in Pokal, Bundesliga und der Champions League. "Der Rhythmus wird von der Champions League bestimmt. Wir müssen lernen, damit umzugehen. Wie wir damit umgehen, werden wir in einiger Zeit wissen." Die Sommerpause aber ist auf jeden Fall vorbei.