Sebastian Hoeneß hadert nach dem Remis des VfB Stuttgart gegen Prag. Doch die nächste Aufgabe wartet schon. Kapitän Karazor sehnt sich nach Konstanz. Die liefert beim VfB aktuell ein Franzose.
Auf Enzo Millot können sie sich beim VfB Stuttgart verlassen. Der Franzose ist die Konstante, die Kapitän Atakan Karazor im Spiel der Schwaben ansonsten derzeit so ein wenig vermisst. Ein Tor gegen Borussia Dortmund (5:1), eines beim VfL Wolfsburg (2:2), eines gegen Sparta Prag (1:1) - eines gegen die TSG Hoffenheim? Millot sei einer, der "Magie" ins Spiel bringt, meinte Karazor.
Heim-Comeback in der Champions League Trotz Unentschieden: "Gänsehautmomente" für den VfB Stuttgart
Der VfB Stuttgart hat bei seinem Heim-Comeback in der Champions League unentschieden gespielt. Gegen Double-Sieger Sparta Prag endete die Partie 1:1.
Geht es nach Trainer Sebastian Hoeneß, darf der 22-Jährige "gerne so weitermachen". Dann klappt's in der Fußball-Bundesliga am Sonntag (19.30 Uhr gegen Hoffenheim/ live im Audiostream der Sportschau) womöglich auch wieder mit drei Punkten.
"Entscheidungsfindung" zentrales Problem gegen Prag
Viel Zeit, Dinge einzustudieren, haben die Stuttgarter momentan nicht. In den Englischen Wochen wird viel gespielt und wenig trainiert. Der Festabend in der Champions League am Dienstag war unveredelt geblieben, nun geht's mit dem Landesduell in der Liga weiter.
Die Hoffenheimer seien "aktuell schwer einzuschätzen", meinte VfB-Sportvorstand Fabian Wohlgemuth. Fest steht: Im letzten Drittel vor dem gegnerischen Tor müssen sich die Stuttgarter steigern. Gegen Prag fehlte trotz aller Dominanz in der zweiten Halbzeit die nötige Durchschlagskraft. Hoeneß haderte mit der "Entscheidungsfindung" seiner Spieler, die seiner Meinung nach mal schossen, statt querzulegen und dann wieder andersherum. Die Mannschaft mache ihre "Erfahrungen", erklärte der Coach. In der Königsklasse steht sie nach zwei Spieltagen bei einem Punkt und damit schon etwas unter Druck.
In der Liga liegt sie mit acht Zählern auf Rang acht. Der Vizemeister ist weiter in der Findungsphase. Laut Mittelfeldantreiber Karazor befindet sich das Team in einem "Reifeprozess". Gegen Prag, im ersten Champions-League-Heimspiel des VfB seit mehr als 14 Jahren, hatte der 27-Jährige bei sich und seinen Kollegen zunächst eine gewisse Nervosität ausgemacht. Nach der Pause brachten die Schwaben wieder mehr von der Dynamik auf den Platz, die sie so auszeichnet. "Immer ans Limit kommen" - das sei essenziell für ihr Spiel, sagte Karazor.
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Atakan Karazor vom Bundesligisten VfB Stuttgart hat dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) wohl eine Absage erteilt.
Millot laut Karazor derzeit "unersetzlich"
Zumindest Millot gelingt das seit Wochen bemerkenswert gut. Der Olympia-Teilnehmer sei für den VfB derzeit "unersetzlich", meinte Karazor. Fünf Tore und zwei Vorlagen stehen für den technisch beschlagenen Offensivmann diese Saison schon zu Buche. Laut Hoeneß, der schon lange von seinen "außergewöhnlichen Fähigkeiten" überzeugt ist, bekommt Millot nun "die Aufmerksamkeit, die er auch verdient".
In der Kabine müssten sie mitunter "aufpassen, dass unser kleiner Franzose nicht zu sehr fliegt", scherzte Karazor. Aber: "Das kriegen wir sehr gut hin." Bleibe Millot auf diesem Weg, münde dieser womöglich in eine große Karriere. Auch der junge Mittelfeldspieler durchlief in Stuttgart schon einen gewissen Reifeprozess. Ex-Trainer Bruno Labbadia verzweifelte an ihm, Hoeneß formte ihn. Seine Lernkurve soll den Kollegen als Beispiel dienen. Denn für die Stuttgarter geht es weiter Schlag auf Schlag.