Fußball | Champions League

Nächster Gegner Atalanta Bergamo – worauf muss der VfB Stuttgart achten?

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Autor/in
Marcel Krauss

Der Bann in der Champions League ist nach dem 1:0 gegen Juventus Turin gebrochen. Am Mittwoch ist Atalanta Bergamo zu Gast beim VfB Stuttgart – der nächste italienische Brocken.

Der nächste Champions-League-Gegner des VfB Stuttgart hat es in sich: ungeschlagen in der Champions League, noch kein Gegentor im Wettbewerb kassiert und jede Menge Selbstvertrauen. Das tankte Atalanta Bergamo zuletzt gegen den Tabellenführer der Serie A. Mit 3:0 gewann Atalanta beim SSC Neapel.

Was zeichnet die Italiener aus?

Bergamo ist nicht nur vor dem gegnerischen Tor gefährlich, sondern steht auch defensiv sehr stabil. An den ersten drei Spieltagen der Champions League kassierten die Italiener kein Gegentor. Dementsprechend verloren die Bergamasken auch noch keine Partie im Wettbewerb. Gegen Arsenal London und Celtic Glasgow gab es jeweils ein 0:0, gegen Schachtar Donezk einen 3:0-Sieg.

Wirft man allerdings einen Blick auf die Liga, sieht man: Atalanta ist nicht unbezwingbar. Zwar stehen dort deutliche Siege wie ein 6:1 gegen Hellas Verona, aber auch Niederlagen wie ein 2:3 gegen Aufsteiger Como oder eine herbe 0:4-Abreibung gegen Inter Mailand. Dennoch steht "La Dea", wie Atalanta auch genannt wird, auf dem dritten Platz der Serie A. Der Name bedeutet die Göttin und bezieht sich auf Atalante, nach der der Verein benannt ist.

Gasperini in der neunten Saison bei Atalanta Bergamo

Nahezu göttlich dürfte auch Gian Piero Gasperini in Bergamo angesehen werden. Seit er 2016 das Traineramt bei Atalanta übernahm, verpasste die Mannschaft nur zweimal die Top fünf in der Serie A und damit auch die Qualifikation für den europäischen Wettbewerb. Das Highlight folgte dann in der vergangenen Saison: Atalanta gewann im Finale der Europa League gegen Bayer Leverkusen (3:0) und vermasselte der Werkself die perfekte Saison.

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Der Trainer kann allerdings nicht alleine für den Erfolg verantwortlich sein. Seine Spieler haben auch einen großen Anteil daran. Drei Schlüsselspieler sind Mateo Retegui, Ademola Lookman und Marten de Roon. Letzterer ist dabei schon länger beim Verein als Gasperini selbst – mit einem kleinen Ausflug nach England.

De Roon wechselte bereits 2015 nach Bergamo. 2016 verabschiedete er sich nach Middlesbrough, kam aber nur eine Saison später zurück. Seit seiner Rückkehr machte er in jeder Saison mindestens 30 Ligaspiele und ist damit absolute Stammkraft im Zentrum Bergamos. Der defensiv orientierte Mittelfeldspieler kommt in dieser Spielzeit bereits auf zwei Saisontore und ist der Mittelfeldmotor der Italiener.

Den 3:0-Sieg in Neapel leitete er auch ein, indem er einen zu kurz geklärten Ball zurück in den Strafraum köpfte und der Ball dort auf Lookman verlängert wurde, der zum 1:0 traf. Nach einem weiteren Lookman-Tor waren die Weichen bereits auf Sieg gestellt. Er war es auch, der mit seinem Dreierpack im Europa-League-Finale das Spiel entschied. Der ehemalige Leipziger ist mit seiner Geschwindigkeit, einer feinen Technik und guten Laufwegen nur schwer zu stoppen.

Neuzugang schlägt voll ein

Seit dieser Saison an Lookmans Seite: Mateo Retegui. Der Stürmer kam für 22 Millionen Euro vom CFC Genua und zeigt eindrucksvoll, warum Bergamo ihn haben wollte. Mit elf Toren und drei Vorlagen grüßt der italienische Nationalspieler aktuell von der Spitze der Torschützenliste in der Serie A. Damit hat Retegui seine eigene Leistung aus der Vorsaison bereits nach elf Spieltagen überboten.

In der Abwehr könnte gegen den VfB Odilon Kossounou möglicherweise wieder eine Option sein. Den Innenverteidiger, den die "Bergamaschi" von Bayer Leverkusen geliehen haben, bremste eine Verletzung aus. In den beiden Ligaspielen vor dem Champions-League-Kracher gegen Stuttgart rückte er wieder in den Kader und wurde jeweils für Kurzeinsätze eingewechselt. Der Ivorer ist schnell, zweikampfstark und sehr robust. Hinzu kommt seine Größe von 1,91 Metern – eine wahre Abwehrkante.

Atalanta-Leihgabe aktuell Senkrechtstarter beim VfB

Vor der Saison hatte Atalanta einige Abgänge zu ersetzen: Teun Koopmeiners wechselte für knapp 55 Millionen zu Juventus Turin, Caleb Okoli zu Leicester City und Aleksey Miranchuk in die MLS zu Atlanta United FC. Außerdem verließ El Bilal Touré den Verein auf Leihbasis – ausgerechnet zum VfB Stuttgart. Damit trifft der Shootingstar auf seinen ehemaligen Club. Ob die Motivation bei diesem Duell besonders groß ist?

Das wird sich am Mittwoch (6. November) um 21:00 Uhr (im Livecenter der Sportschau im Audiostream) zeigen. Verstecken müssen sich die Schwaben trotz des starken Gegners nicht. Fakt ist aber auch: An einem guten Tag können die Bergamasken wohl jeden Gegner schlagen, sind dabei aber nicht unverwundbar. Wenn der VfB das gleiche Gesicht zeigt wie zuletzt gegen Juventus Turin, ist es durchaus möglich, dass die Punkte in Stuttgart bleiben.

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Marcel Krauss