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VfB Stuttgart gegen den FC Bayern: Warum die Anhänger optimistisch sind

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Redakteur/in
Michi Glang

Der VfB Stuttgart hat die Champions League sicher und kann sogar noch Vizemeister werden. Dafür müssen die Schwaben jedoch den FC Bayern München besiegen. Die VfB-Fans sind optimistisch.

Der VfB Stuttgart war am vergangenen Wochenende ganz nah dran, dem Meister aus Leverkusen die erste Saisonniederlage beizubringen. Nicht zuletzt aufgrund einiger viel diskutierter Entscheidungen von Schiedsrichter Felix Zwayer kam es letztlich nicht dazu, das Spiel endete 2:2.

Mittlerweile ist der Ärger verraucht. Denn schon vor dem Spiel gegen den FC Bayern München am kommenden Samstag (15:30 Uhr im Liveticker und Audiostream auf sportschau.de) ist klar: Der VfB Stuttgart spielt kommende Saison in der Champions League. Mit einem Sieg gegen den Rekordmeister wäre sogar noch die Vizemeisterschaft möglich. Die Vorfreude ist daher riesig bei den VfB-Fans. Das zeigte sich auch beim öffentlichen Training der Schwaben.

Bayerns Königsklassen-Traum als VfB-Chance?

Und das Stuttgarter Umfeld glaubt fest daran, dass die Mannschaft von Sebastian Hoeneß die Bayern packen wird. "Wir haben gute Chancen, drei Punkte mitzunehmen", sagte ein Fan im Gespräch mit SWR Sport. So oder ähnlich antworten fast alle auf die Frage, was denn drin sei gegen den FC Bayern.

VfB Stuttgart stinksauer! Schiri Zwayer in Leverkusen im Fokus

Neben der eigenen starken Leistung in Leverkusen sehen viele VfB-Fans die Münchner in dieser Saison nicht mit einer solchen Konstanz ausgestattet. Und es gibt noch einen weiteren Grund, der für den VfB sprechen könnte. Die Bayern kämpfen im Halbfinale der Champions League gegen Real Madrid darum, die Saison zu retten und zumindest eine Titel-Chance am Leben zu erhalten. "Ich denke, die Champions League, die sie davor und danach spielten, könnte uns in die Karten spielen", sagte ein Fan.

Die größten Spiele zwischen dem VfB und dem FC Bayern

Schoss im Trikot des VfB Stuttgart das "Tor des Jahrzehnts": Jürgen Klinsmann am 14. November 1987 beim 3:0-Heimsieg gegen den FC Bayern.
14.11.1987: Am 16. Spieltag der Saison 1987/88 gewann der VfB Stuttgart vor rund 70.000 Zuschauern im Neckarstadion mit 3:0 gegen den FC Bayern. Unvergessen: Jürgen Klinsmanns Tor per Fallrückzieher. Der Treffer wurde später zum Tor des Jahrzehnts gewählt. "Das Tor war Weltklasse, von der Entstehung bis zur Exekution“, sagte der damalige DFB-Teamchef Franz Beckenbauer. Bild in Detailansicht öffnen
Karl Allgöwer (Mitte) und seine Stuttgarert gewannen am 09. November 1989 ihr bis heute einziges DFB-Pokalspiel gegen den FC Bayern.
09.11.1989: An diesem geschichtsträchtigen Tag spielte der VfB im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den FC Bayern München. Vor rund 68.000 Fans im Neckarstadion schossen Fritz Walter (zwei Tore) und Jürgen Hartmann die Schwaben zu einem 3:0-Sieg, dem ersten und bis heute einzigen DFB-Pokal-Erfolg des VfB gegen die Bayern. Und doch war dieses Erfolgserlebnis an diesem Abend zweitrangig. 500 Kilometer entfernt in Berlin fiel die Mauer. Der 09. November 1989 ging in die Geschichtsbücher ein. Bild in Detailansicht öffnen
So heiß umkämpft wie der 5:3-Sieg des FC Bayern über den VfB Stuttgart waren am 28. Oktober 1995 auch die Zweikämpfe zwischen Markus Babbel (links) von den Münchnern und Giovane Elber (rechts) von den Stuttgartern.
28.10.1995: Am 11. Spieltag der Saison 1995/96 lieferten sich der VfB und der FCB einen heftigen Schlagabtausch. Nachdem Thomas Strunz, Alexander Zickler und Mehmet Scholl die Münchner mit 3:0 in Führung gebracht hatten, gelangen den Stuttgartern drei Tore in gerade einmal sieben Minuten. Neben Axel Kruse traf Giovane Elber doppelt. Etwas zählbares konnten die Schwaben von Trainer Rolf Fringer aber trotzdem nicht aus München entführen: Zickler und Scholl erhöhten auf den 5:3-Endstand. Bild in Detailansicht öffnen
Cacau war 2007 einer der Meisterhelden des VfB Stuttgart. Auch gegen den FC Bayern traf er doppelt.
21.04.2007: Der VfB Stuttgart empfing an diesem 30. Spieltag als Tabellendritter den viertplatzierten FCB. Das Gottlieb-Daimler-Stadion: ausverkauft. Die Jungen Wilden spielten sehenswerten Offensivfußball. Und es war einmal mehr Stürmerstar Cacau, der den Unterschied machte. In der 23. Minute köpfte er die 1:0-Führung für die Schwaben, zwei Minuten später erhöhte er per Rechtsschuss auf 2:0 - zugleich der Endstand. Vier Wochen später holte sich der VfB sensationell den fünften Meistertitel. Bild in Detailansicht öffnen
Serdar Tasci (links) und seine Stuttgarter Kollegen verloren das DFB-Pokalfinale 2013 gegen Arjen Robben (rechts) und seine Bayern.
01.06.2013: Das letzte DFB-Pokalfinale zwischen dem VfB Stuttgart und dem FC Bayern im Mai 1986 gewannen die Münchner deutlich mit 5:2. Auch die Neuauflage dieses Endspiels im Juni 2013 entschieden die Bayern für sich – wenn auch etwas knapper. Nachdem der VfB mit 0:3 (Doppelpack vom Ex-Stuttgarter Mario Gomez) in Rückstand geraten war, gelang den Jungs von Trainer Bruno Labbadia durch zwei Treffer von Martin Harnik der Anschluss. Für mehr reichte es trotz guter Chancen aber nicht. Bild in Detailansicht öffnen
Gegen Daniel Ginczek (Mitte) und seine Teamkollegen hatten die Bayern am letzten Spieltag der Saison 201718 keine Chance.
12.05.2018: Für die Münchner war an diesem 34. Spieltag der Saison 2017/18 eigentlich alles angerichtet: Schon vor Wochen hatte der FCB die sechste Meisterschaft in Folge klargemacht. Gegen den VfB galt es nun zu siegen, um anschließend den 28. Titel feiern zu können. Das Spiel verlief jedoch anders als geplant: Die Gäste aus Stuttgart fertigten die Bayern dank der Tore von Daniel Ginczek, Anastasios Donis und Chadrac Akolo mit 4:1 ab. Der VfB krönte mit dem Sieg eine starke Rückrunde unter Trainer Tayfun Korkut. Bild in Detailansicht öffnen

VfB mit Wut im Bauch nach dem Leverkusen-Spiel

Schlechte Erinnerungen haben die Schwaben derweil ans Hinspiel, als der VfB mit 0:3 in München unterlag. Es war das einzige Spiel in dieser Saison, in der das Hoeneß-Team chancenlos war. Ein Ergebnis, das abgehakt scheint. Das zeigte sich schon nach dem Abpfiff in Leverkusen. "Wir gehen ein bisschen sauer in die Woche rein. Ich glaube, dass wir die Wut mitnehmen und am Samstag ins Positive umwandeln, um die drei Punkte zu Hause zu lassen", hatte Angreifer Deniz Undav im Sportschau-Interview gesagt.

Optimismus ist also angesagt beim VfB. "Das Hinspiel war ein 3:0 für Bayern. Also wird es mindestens ein 3:0 für Stuttgart", wagte ein Fan eine mutige Prognose. Ein derart deutlicher Sieg wäre eine große Überraschung. Nach den Leistungen in den vergangenen Wochen ist die Einschätzung eines weiteren Fans aber nicht von der Hand zu weisen: "Wir müssen uns vor Bayern nicht verstecken - höchstens die Bayern vor uns."

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Michi Glang