Der VfB Stuttgart hat Bayer Leverkusen am Rande eine Niederlage. Dann gibt es doch noch ein spätes Tor – und schließlich jede Menge Ärger über den Schiedsrichter.
2:2 statt 2:1. Unentschieden statt Auswärtssieg. Last-Minute-Rückschlag statt Vollekstase. Der VfB Stuttgart war nah dran, Bayer 04 Leverkusen ein Bein zu stellen.
Andrich trifft, Bayer jubelt, der VfB nicht
Nah dran, das erste Team zu sein, dass in dieser Bundesliga-Saison gegen den Deutschen Meister ein Fußballspiel gewinnt. Nah dran – bis zum Ausgleich durch Robert Andrich in der sechsten Minute der Nachspielzeit. Ein umstrittener, in den Augen der Schwaben irregulärer Treffer.
"Der größte Vorwurf ist der, dass er es sich am Ende nicht noch einmal anschaut", sagte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß nach dem Abpfiff über die Szene, die dem 2:2 unmittelbar vorausgegangen war – und in Richtung Schiedsrichter Felix Zwayer sowie Video-Assistent Sven Jablonksi: "Das verstehe ich nicht. Das muss sich einfach nochmal angeschaut werden. Er muss wissen, dass es hier um sehr, sehr viel geht."
Nach einem Freistoß von Florian Wirtz hatte Leverkusens Torjäger Victor Boniface seinen Gegenspieler und VfB-Profi Anthony Rouault zur Seite geschoben. Hoeneß analysierte: "Ein Stürmer, der beide Arme im Rücken des Verteidigers hat, mit ausgestreckten Armen den Spieler wegschiebt, der dadurch nicht zum Kopfball kommt. Das hätte abgepfiffen werden müssen. Und dann geht der Ball noch an den Arm. So haben wir innerhalb von 15, 20 Sekunden drei Situationen, die in eine Richtung gepfiffen werden."
Undav: "Wenn ich sagen würde, was ich im Kopf habe…"
Im Strafraum war der Ball an den Arm von Piero Hincapié geprallt und dann im Getümmel Andrich vor die Füße gefallen. Für Zwayer, der im Sommer auch bei der Heim-Europameisterschaft als Unparteiischer tätig sein wird, sowie für Jablonski allesamt keine Gründe, die Szene im Video zu überprüfen.
Deniz Undav, neben Chris Führich einer der beiden Stuttgarter Torschützen vom Samstagabend (27.04.2024), wurde nach dem Spiel in seiner Wortwahl sogar noch deutlicher als Hoeneß. "Wenn ich sagen würde, was ich im Kopf habe – dann würde ich gesperrt werden. Das war nicht die beste Leistung vom Schiri", sagte der 27-Jährige.
"Ich glaube, 95 Prozent war gegen uns. Keine Ahnung, warum er so einseitig gepfiffen hat. Ich glaube, er wollte nicht, dass ein Wunder passiert – dass Leverkusen die erste Niederlage kassiert. Wir gehen jetzt ein bisschen sauer in die neue Woche rein", so Undav weiter.
Der VfB empfängt am 32. Spieltag Rekordmeister Bayern München. Die Stuttgarter sind nach dem 2:2 in Leverkusen nach wie vor Tabellendritter – und das mit nun sieben Punkten Vorsprung vor dem Fünften Borussia Dortmund, der zuvor mit 1:4 bei RB Leipzig verloren hatte.
VfB Stuttgart macht weiteren Schritt Richtung Champions League
Heißt auch: Durch den Punktgewinn haben die Schwaben wieder einen Schritt Richtung Qualifikation für die Champions League gemacht. Der Ärger und der Rückschlag von Leverkusen könnten sich also schon bald in Vollekstase verwandeln.