Nach drei Niederlagen hintereinander besiegten die Ulmer die Zweitvertretung der Freiburger mit 2:1. Dennis Chessa und Leonardo Scienza schossen die Tore für die "Spatzen".
Nach dem Schlusspfiff versammelten sich die Ulmer Spieler in der Fankurve, hakten sich unter und wagten ein Tänzchen. Freude und Erlösung stand in den Gesichtern geschrieben. Mit dem 2:1-Erfolg im Baden-Württemberg-Duell gegen den SC Freiburg war die Niederlagen-Serie zu Ende gegangen.
Die "Spatzen" hatten in der Länderspielpause frische Kräfte getankt und beim 2:0 im Test gegen den Zweitligisten Karlsruher SC erfolgreich an der Form gefeilt. Der Vorletzte aus Freiburg, in der vergangenen Saison als Neuling noch Überraschungs-Vizemeister, hatte dagegen in der spielfreien Zeit neun Abstellungen für verschiedene U-Nationalmannschaften zu verkraften. Dazu kommen permanente Beförderungen der U23-Talente in das Bundesliga-Team von Christian Streich. Keine einfache Aufgabe für SC-Trainer Thomas Stamm und nicht die besten Voraussetzungen für das Baden-Württemberg-Duell.
Frühe Chancen für die Ulmer
Die Ulmer Arena war trotz winterlicher Kälte und bei teils dichtem Schneefall mit mehr als 6.000 Zuschauern gut gefüllt. Und der SSV wollte laut Trainer Thomas Wörle schnell und mit viel Wucht Richtung Freiburger Tor unterwegs sein. Was in den Anfangsminuten eindrucksvoll gelang, Ulm heizte Freiburg gut ein, lief hoch an und gleich nach einer Minute gab es bereits die erste gute Chance. Leonardo Scienza zog ab und Freiburgs routinierter Keeper Benjamin Uphoff konnte den Flachschuss mit schneller Bewegung gerade noch abwehren.
Gleich danach die nächste gute Ulmer Möglichkeit. Erneut tankte sich der sehr auffällige Scienza mit flottem Solo über die linke Seite durch und bediente im Sechzehner den mitgelaufenen Dennis Chessa. Der Ball des mit fünf Treffern beste Ligaschütze des SSV aber wurde von der Freiburger Abwehr gerade noch zur Ecke abgeblockt.
Verdiente 1:0-Führung durch Dennis Chessa
Völlig verdient deshalb auch die Führung für die Ulmer nach 21 Minuten. Der wuchtige Schuss von Dennis Chessa aus halbrechter Position wurde vom Freiburger Joel Bichsel so unglücklich abgefälscht, dass er ganz kurios über Benjamin Uphoff hinweg flog und unter der Torlatte der Gäste einschlug. Der einstige Karlsruher Zweitligakeeper Uphoff war ohne Chance. Es war bereits der sechste Saisontreffer für Ex-Bayernspieler Chessa.
Nach dem Treffer für die Ulmer beruhigte sich das Spiel zunächst spürbar. Freiburg ließ bis zur Pause so gut wie nichts mehr zu, Ulm vermied mit dem 1:0 im Rücken das ganz große Risiko. Erwähnenswert in dieser Phase lediglich der erste Torschuss des Freiburger Talentschuppens nach 36 Minuten, als der frühere Stuttgarter Hamadi Al Ghaddioui aber verzog.
Überraschender Freiburger Ausgleich kurz vor der Pause
Ulm wirkte in der Endphase der ersten Hälfte dann allerdings zu passiv und wurde dafür prompt vom Sport-Club bestraft. Julian Stark glich mit dem Pausenpfiff für die Gäste aus dem Breisgau zum 1:1 aus. Nach einer Linksflanke schob der 22-jährige Mittelfeldmann den Ball in letzter Konsequenz und aus kurzer Entfernung über die Linie.
Erneute Ulmer Führung zu Beginn der zweiten Hälfte
Druckvoll wie in der ersten Hälfte startete Ulm dann auch in den zweiten Durchgang. Maximilian Breunigs Klärungsversuch nach einer Ecke der Schwaben, jagte Leonardo Scienza mit Vehemenz zum 2:1 in den linken Torwinkel. Ein wunderschöner Treffer zur erneuten Führung für Ulm in der 48. Minute. Allerdings auch schlecht verteidigt von den jungen Freiburgern.
Danach war die Partie ausgeglichener, intensiv und umkämpft, Torchancen aber blieben nach der Pause eher Mangelware. Das Spiel lebte vor allem von der Spannung und von deftigen Zweikämpfen, in Ulm wurde an diesem Samstag vor allem Fußball gearbeitet, beide Teams investierten viel.
Am Ende stand ein aufgrund der besseren ersten Hälfte verdienter 2:1-Arbeitssieg für die Ulmer, die damit ihre Niederlagen-Serie in der 3. Liga beendeten. Der SSV arbeitete sich mit dem Heimerfolg wieder auf Platz fünf in der Tabelle vor. Freiburg bleibt als Vorletzter auf einem Abstiegsplatz.