Der SSV Ulm führt als Aufsteiger die Tabelle der 3. Liga an und hat gute Chancen, in der neuen Saison wieder zweitklassig zu spielen. Abheben tut bei den Spatzen deshalb aber niemand.
Acht Spieltage vor dem Saisonende grüßt der SSV Ulm 1846 Fußball nach dem Remis im Top-Spiel bei Dynamo Dresden von der Spitzenposition in der 3. Liga. Eine derartige Entwicklung haben wohl selbst die kühnsten Optimisten unter den Fans der Schwaben vor der Saison nicht vorausgeahnt. Entsprechend zufrieden zeigen sich Spieler und Verantwortliche der Spatzen im Gespräch mit SWR Sport.
Einer Frage müssen sie sich dabei natürlich alle stellen: Steigt der SSV Ulm auf? "Momentan sieht es sehr gut aus, definitiv. Wir sind sehr stabil und haben seit einigen Spielen kein Gegentor mehr bekommen", sagt Geschäftsführer Markus Thiele. "Es spricht einiges dafür. Aber wir wissen natürlich, dass in den acht Spielen noch viel zu tun ist. Für uns ist deshalb erstmal wichtig, vernünftig aus der Länderspielpause herauszukommen." Thiele geht optimistisch in die heiße Phase der Saison: "Wenn wir die PS auf die Straße bringen, sind wir definitiv bis zum Ende im Aufstiegsrennen dabei."
Dennis Chessa hofft auf die Fans der Spatzen
Auch Dennis Chessa glaubt an die Qualität und den Kampfgeist der Spatzen. "Wenn du jetzt acht Spieltage vor Schluss oben stehst, dann willst du natürlich auch dran bleiben und das Maximale rausholen", sagt der gebürtige Günzburger. Fünf der letzten acht Spiele bestreiten die Ulmer im heimischen Donaustadion. Ein Vorteil, wie Chessa sich ausrechnet: "Da hoffen wir natürlich auf die Unterstützung und wollen jedes Spiel noch einmal zu etwas Besonderem machen."
Jeder der letzten acht Kontrahenten müsse merken, dass "die Ulmer da sind, dass sie Bock haben", fordert Chessa, der aktuell mit acht Treffern Top-Torjäger seines Teams ist. "Wir werden in den letzten Spielen alles raushauen und unser Bestes geben. Und dann schauen wir mal, was dabei herauskommt."
Nächstes Heimspiel für die Ulmer gegen Aue
Dass die Ulmer auch im nächsten Spiel gegen Absteiger Erzgebirge Aue als Team geschlossen auftreten, darauf zählt auch Thomas Wörle. Schließlich lebt die Mannschaft der Spatzen schon die gesamte bisherige Saison vom Teamgedanken und der intensiven Spielweise. Da tut die Pause, die durch die Tests der Nationalmannschaft und die EM-Playoffs entsteht, noch einmal besonders gut.
Und dann? Das reicht doch sicher zum Aufstieg, oder? "Da habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, wenn ich ehrlich bin", so der Trainer. "Bodenständigkeit und Demut wollen wir weiter leben. Da haben wir unseren Weg nie verlassen", stellt Wörle klar, dass die Bäume trotz der Momentaufnahme nicht in den Himmel wachsen.
SSV Ulm will es auf dem Platz richten
Bei aller Demut freuen sich Wörle und sein Team auf die heiße Phase der Saison. Denn auch das wird in allen Gesprächen klar: Große Sprüche wollen sie an der Donau nicht klopfen. Aber wenn die Chance zum Durchmarsch bis zu den letzten Spieltagen besteht, dann wollen sie da sein. Und sich den Aufstieg sichern. Dann wären die Spatzen nach 23 Jahren zurück in der 2. Liga.