Das 1:1 gegen Heidenheim war das letzte Heimspiel von Christian Streich als Trainer des SC Freiburg. Nach der Partie feierten ihn Zehntausende bei einer Ehrenrunde durchs Stadion. Es war "der Abschied, den er verdient", finden Spieler und Fans.
Auch eine halbe Stunde nach Abpfiff war das Freiburger Stadion noch komplett gefüllt. Keiner der Zuschauer hatte seinen Platz verlassen. Selbst die Gäste-Fans aus Heidenheim waren geblieben, um Christian Streich nach seinem letzten Heimspiel als Trainer des Sport-Clubs zu verabschieden. Es hallten "Christian Streich, du bist der beste Mann"-Sprechchöre durch die Arena und die "Legende" drehte zum Abschied eine Ehrenrunde. Streich winkte, verteilte Handküsse und verneigte sich vor den Fans. "Mir sind Tränen gelaufen, als ich das gesehen habe", sagte ein SC-Anhänger nach der Partie.
"Es war einfach komplett emotional", sagte ein anderer Fan, "wenn man die letzten zwölfeinhalb Jahre sieht, was wir alles mitgemacht haben - 2. Liga, Wiederaufstieg, Europa League, Turin, London. Mir fehlen komplett die Worte. Aber nichts, was du machst, wird dem Christian würdig".
SC-Kapitän Günter freut sich über "gebührenden Abschied" für Streich
Auch für die Spieler sei die Verabschiedung ihres Trainers "schon sehr emotional" gewesen. "Das ganze Stadion war voll, die Leute sind da geblieben, haben seinen Namen gerufen. Ich glaube, das war schon die Anerkennung, die er auch verdient hat, für die Arbeit, die er für den Verein geleistet hat", sagte SC-Kapitän Christian Günter, der Streich zum Abschied gerne einen Sieg geschenkt hätte. "Wir haben wirklich versucht, alles reinzuwerfen. Leider hat es dafür nicht gereicht, aber es war trotzdem ein gebührender Abschied für ihn", so der 31-Jährige.
Ihre Wertschätzung gegenüber Streich drückten die Fans auch mit vielen Plakaten aus. "Danke Christian SC-Legende" und "Loyalität und Ehrlichkeit leider eine Seltenheit. Mach's gut Christian" war etwa darauf zu lesen. Streich selbst bedankte sich in der anschließenden Pressekonferenz bei den Anhängern für den vielen Applaus und "eine gute Verbindung über so viele Jahre".
Freiburg-Fans: "Ersetzen kann den Streich niemand"
Kommenden Samstag (18. Mai/15:30 Uhr) steht der 58-Jährige dann ein allerletztes Mal als Freiburg-Trainer an der Seitenlinie. Im Auswärtsspiel bei Union Berlin will der Sport-Club noch die Europapokal-Teilnahme schaffen. Für die Fans wird es so oder so ein emotionaler "letzter Streich", denn "die meisten von uns finden es unvorstellbar ohne ihn. Wir wissen nicht so richtig, was jetzt kommt", sagt ein Freiburg-Anhänger. "Klar kommt mit Julian Schuster einer aus den eigenen Reihen, was schon schön ist, aber ersetzen kann den Streich niemand."