Der SC Freiburg hat beim letzten Heimauftritt unter Cheftrainer Christian Streich einen Heimsieg verpasst. Gegen den 1. FC Heidenheim spielten die Freiburger Unentschieden.
Nach einem eher ruhigen Beginn ging der SC Freiburg nach 29 Minuten durch Ritsu Doan in Führung. Kevin Sessa erzielte neun Minuten später den Ausgleich für den 1. FC Heidenheim. In der zweiten Hälfte vergaben die Freiburger zahlreiche Chancen auf den Siegtreffer, so endete die Partie 1:1.
Mit ruhiger Miene verfolgte Christian Streich die aufwändige Fan-Choreographie zur 120-Jahr-Feier des SC Freiburg. Emotionen wollte der 58-Jährige vor seinem letzten Heimspiel als Cheftrainer des Sport-Club noch nicht zulassen. Konzentriert wartete er auf den Anpfiff. Im Vergleich zum 0:0 gegen den 1. FC Köln hatte Streich sein Team auf nur einer Position verändert. Der vor einer Woche noch gelbgesperrte Nicolas Höfler rückte für Lucas Höler in die Startelf. Auch sein Gegenüber Frank Schmidt wechselte im Vergleich zur Vorwoche nur einmal. Für den gesperrten Tim Kleindienst startete Norman Theuerkauf.
SC Freiburg beginnt besser, Doan trifft zur Führung
Nach einer ruhigen Anfangsphase mit leichten Vorteilen für den SC Freiburg war es folgerichtig der Sport-Club, der erstmals aussichtsreich vor dem gegnerischen Tor auftauchte. Doch Michael Gregoritsch zielte aus 16 Metern knapp drüber (16. Minute). Der SC blieb auch in der Folge die spielbestimmende Mannschaft, ohne jedoch wirklich gefährlich zu werden. Das änderte sich nach 29 Minuten: nach einem Zuspiel von Roland Sallai nutze Christian Günter den sich ihm bietenden Platz auf der linken Seite für eine passgenaue Flanke an den Heidenheimer Fünfmeterraum. Der einlaufende Ritsu Doan nickte wuchtig zur Freiburg-Führung ein. Die Streich-Elf zu diesem Zeitpunkt klar auf Europa-League-Kurs.
Heidenheim schüttelte sich kurz, zeigten sich jedoch keineswegs geschockt. Das Spiel wurde nun ausgeglichener. Nur neun Minuten nach der Freiburger Führung schickte der Noch-Heidenheimer und Bald-Freiburger Eren Dinkci den einstartenden Kevin Sessa per Steilpass auf die Reise. Die Breisgauer Hintermanschaft wirkte unsortiert, Sessa nutzte die erste Heidenheimer Möglichkeit eiskalt aus und ließ Freiburgs Keeper Atubolu keine Chance: 1:1 nach 38 Minuten - gleichzeitig der Pausenstand.
Streich-Elf drückt auf den Siegtreffer
Die zweite Halbzeit begann für beide Teams ohne personelle Veränderung. Beide Mannschaften entwickelten nun deutlich mehr Zug nach vorne, ohne aber zunächst wirklich zwingend zu werden. Nach 55 Minuten war es erneut Gregoritsch, der knapp scheiterte. Sein Abschluss nach einer Freistoßflanke von Vincenzo Grifo landete aus vier Metern jedoch direkt auf Heidenheims Torhüter Kevin Müller. Kurze Zeit später hatten die Schwaben erneut das Glück auf ihrer Seite: Ein sehenswerter Schuss von Grifo landete aus rund 25 Metern an der Heidenheimer Torlatte. Müller wäre chancenlos gewesen.
In der Folge zeigte sich Freiburg deutlich stärker und drückte Heidenheim immer weiter in die Defensive. Nach 68 Minuten tauchte erneut der immer stärker werdende Grifo vor Torhüter Müller auf, der jedoch in letzter Not eine Hand an den Ball bringen konnte. Eine Führung für die Breisgauer wäre längst verdient gewesen. "Wir haben nicht viel zugelassen, ich denke wir waren heute klar die bessere Mannschaft", so Vincenzo Grifo nach der Partie.
Freiburger Chancenwucher in Hälfte zwei
Auch in der Schlussviertelstunde blieb der SC Freiburg auf dem Gaspedal. Sallai (73.), Gregoritsch (76.), der eingewechselte Lucas Höler (78.) und Yannik Keitel (81.) nutzten ihre Chancen jedoch nicht. Rund zehn Minuten vor Spielende zeigte die Statistik ein Torschussverhältnis von 11:0 im zweiten Durchgang zugunsten von Freiburg an. Allein der Siegtreffer wollte nicht fallen. So endete das letzte Heimspiel unter Cheftrainer Christian Streich mit 1:1-Unentschieden. Ein Ergebnis, mit dem die Freiburger aufgrund des zweiten Durchgangs durchaus hadern dürften.
Fußball | Bundesliga Viele Tränen: So emotional war der Abschied von Freiburg-Trainer Streich
Trainer Christian Streich beendet beim SC Freiburg seine Karriere im Breisgau. Der Abschied beim 1:1 im letzten Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim war sehr emotional, auch für die Fans.
Emotionale Verabschiedung von Christian Streich
Mit emotionalen Szenen endete der Tag im Freiburger Stadion in jedem Fall. Minutenlang skandierten die Freiburger Fans den Namen ihres scheidenden Trainers Christian Streich sowie des jahrelangen Co-Trainers Patrick Baier, die von ihrem Platz auf der Bank mit Tränen in den Augen zusahen. "Ich möchte mich einfach nur herzlich bedanken. Für alles", sagte Christian Streich schließlich über die Stadionlautsprecher.
"Bedanken bei allen Menschen, die mich unterstützt haben. Und die auch nachsichtig waren, die auch mal weggeschaut haben wenn es nicht korrekt war von mir. Danke für alles, für wunderbare Spiele und für eure Liebe und Nähe zum Verein." Mit einem letzten "ich danke euch, alles Gute", traten Streich und Baier ihre Ehrenrunde an.
Der SC Freiburg muss am letzten Spieltag auswärts gegen Union Berlin ran. Die Heidenheimer bekommen es zuhause mit dem 1. FC Köln zu tun. Beide Teams haben noch reelle Chancen auf eine Teilahme am europäischen Wettbewerb. Freiburg steht mit 42 Punkten auf dem 7. Platz, Heidenheim rangiert mit 39 Zählern auf Rang neun.