Am Mittwochabend haben tausende Menschen in Freiburg gegen Rechtsextremismus demonstriert - darunter auch Trainer Christian Streich und weitere Personen des SC Freiburg.
Verschiedene politische Jugendorganisationen in Freiburg - wie auch in vielen anderen Städten Deutschlands - hatten am Mittwoch zu einer Kundgebung gegen Rechtsextremismus auf dem Platz der Alten Synagoge aufgerufen. Dem Aufruf folgten auch SC-Trainer Christian Streich und weitere Vereinsmitglieder. "Fußballfans sind Bürger, Fußballtrainer sind auch Bürger, Wirschaftsbosse sind auch Bürgerinnen und Bürger", sagte Streich darauf angesprochen auf der Pressekonferenz vor dem kommenden Spiel gegen Hoffenheim (Samstag, 15:30 Uhr, live in SWR1 Stadion). "Wer jetzt nicht aufsteht, der hat nichts verstanden. Das steht außer jeglicher Frage", sagte Streich.
Streich formuliert Appell an alle
Freiburgs Trainer ist bekannt dafür, zu politischen und gesellschaftlichen Themen Stellung zu beziehen. "Es ist fünf Minuten vor zwölf", so Streich weiter. "Wer es jetzt nicht verstanden hat, der versteht es nicht. Der hat nichts verstanden in der Schule im Geschichtsunterricht", machte Streich seinen Standpunkt deutlich und appellierte: "Jeder in diesem Land ist dazu aufgerufen, im Familienkreis und auf der Arbeit oder sonst wo, sich ganz klar zu positionieren."
Große Sorgen bei Streich
Mit großer Besorgnis äußerte Streich, dass er die seit "1945 hart erarbeiteten Grundrechte" gefährdet sehe. "Ich lebe seit 58 Jahren in einer Demokratie als freier Mensch. Das ist ein unglaubliches Glück. Es gibt ganz wenig 58-Jährige, die das erleben dürfen," so Streich, "aber wenn du siehst, was jetzt passiert, was sich Leute rausnehmen - auch aus der sogenannten Mitte - was da für ein Vokabular verwendet wird. Das ist unglaublich."
Auch andere Vereine positionieren sich gegen Rechtsextremismus
Derzeit setzen sich auch andere Klubs wie Werder Bremen, der VfL Bochum, der 1. FSV Mainz 05, der 1. FC Köln, Hannover 96 und der FC St. Pauli verstärkt für die demokratischen Grundwerte sowie gegen Rechtsextremismus ein. Die Vereine riefen ihre Fans dazu auf, ihr Anliegen zu unterstützen.
Und Marco Rose, ehemaliger Spieler von Mainz 05 sowie aktueller Trainer von RB Leipzig, sagte: "Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, dass man gegen Dummheit und Rechtsextremismus in jeder Form aufsteht. Ich finde es gut, dass die Leute das auch machen, dass sie klar Flagge zeigen und auf die Straße gehen."