In Freiburg hatten verschiedene politische Jugendorganisationen am Mittwochabend zu einer Kundgebung gegen Rechtsextremismus aufgerufen. Der Zuspruch war unerwartet groß.
Tausende Menschen haben sich am frühen Mittwochabend zu einer Demonstration auf dem Platz der Alten Synagoge in Freiburg versammelt. Verschiedene politische Jugendorganisationen aus Freiburg hatten sich zusammengeschlossen und zur Demonstration aufgerufen: Gemeinsam wollten sie ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen.
Großer Zulauf bei der Kundgebung
Zunächst waren nur 200 Teilnehmende angemeldet, aber der Aufruf zur Kundgebung wurde innerhalb kürzester Zeit vielfach in den sozialen Medien geteilt. Die Veranstaltung war deshalb bereits im Vorhinein vom Rathausplatz auf den zentralen Platz der Alten Synagoge verlegt worden. Die Polizei ging zunächst von rund 5.000 Demonstrierenden aus, korrigierte die Zahl aber später auf bis zu 7.000. Die Organisatoren sprachen von knapp 10.000 Teilnehmenden.
Katharina Mohrmann von der Grünen Jugend Freiburg über die Gründe für die Demonstration:
Auch Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos) sprach auf der Demonstration und bedankte sich bei den Nachwuchspolitikern für die Organisation. Man müsse verhindern, dass Antidemokraten gewählt werden, sagte Horn bei der Kundgebung. Laut Horn bilden die politischen Jugendorganisationen ein wichtiges Bündnis gegen den Rechtsextremismus in Deutschland.
Bündnis der demokratischen politischen Jugendorganisationen
Bei der Kundgebung haben sich verschiedene Jungpolitikerinnen und Jungpolitiker besorgt über den Rechtsextremismus in Deutschland geäußert. In Redebeiträgen der Grünen Jugend, der Jusos, der Jungen Liberalen, der Jungen Union und von Junges Freiburg wurde betont, dass die Bedrohung der Demokratie durch den Rechtsextremismus real sei. Jüngste Ereignisse seien ein Weckruf für alle Demokratinnen und Demokraten in diesem Land, wie Gasan Gusejnov von den Jusos Freiburg sagte.
Besorgnis über wachsenden Rechtsextremismus
Hinter dem Aufruf zur Kundgebung steht die Besorgnis wegen eines geheimen Treffens von Vertretern der AfD mit Rechtsextremisten. Laut einem Bericht des Recherchenetzwerks "CORRECTIV" soll bei dem Treffen über die Möglichkeit von Massenabschiebungen von Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft und Migrationshintergrund diskutiert worden sein. Das Treffen hatte im vergangenen November bei Potsdam stattgefunden. Dort, aber auch in Berlin, Köln und Trier haben seitdem viele Menschen gegen Rechts demonstriert.
Für Sonntag, 21. Januar, ist in Freiburg bereits eine weitere Demonstration zu diesem Thema angemeldet. Motto: "Demokratie vereint stärken und schützen".
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