Mainz 05 hat auch im fünften Anlauf keinen Heimsieg eingefahren. Gegen Gladbach agieren die 05er überlegen, haben am Ende aber sogar noch Glück. Dazu kommen Personalsorgen beim Team von Bo Henriksen.
Der 1. FSV Mainz 05 und Borussia Mönchengladbach haben sich im Freitagsspiel der Bundesliga 1:1 (0:0) getrennt. Gladbachs Stefan Lainer brachte Mainz per Eigentor in Führung (55. Minute), Nationalspieler Tim Kleindienst glich umgehend zum Endstand aus (57.).
Die Rheinhessen stellten bis tief in die Schlussphase das bessere Team und hätten sich aufgrund des großen Chancenplus einen Erfolg verdient gehabt. Anders als zuletzt gegen RB Leipzig agierte die Mannschaft druckvoller. Was fehlte, waren die Tore.
Nadiem Amiri: "Es ist einfach bitter"
"Es ist einfach bitter, dass wir uns nicht belohnen. Wir waren ganz klar die bessere Mannschaft", sagte Nadiem Amiri nach dem Abpfiff im Sportschau-Interview. "Wir haben super gespielt, super Chancen rausgespielt. Das letzte bisschen hat noch gefehlt. Aber wir sind auf dem richtigen Weg."
Der Mittelfeldakteur war in ersten Halbzeit zwei Mal umgeknickt, wurde in der Pause behandelt und hielt bis zum Schlusspfiff durch. Er zog sich eine Kapselzerrung zu und wird in den kommenden Tagen dosiert trainieren, wie die 05er mitteilten. Der 27-Jährige hatte den Mainzer Treffer mit einem feinen Zuspiel auf Paul Nebel eingeleitet. Dessen scharfe Hereingabe bugsierte Lainer ins eigene Tor.
Ein Einsatz über 90 Minuten war Neu-Nationalspieler Jonny Burkardt dagegen nicht vergönnt. Der Angreifer musste in der 20. Minute mit einer Oberschenkelverletzung vom Feld. Trainer Bo Henriksen hoffte noch am Abend, dass sein Kapitän nicht allzu lange ausfallen wird. Die nächsten Spiele wird Burkardt verpassen, gab der Klub am Samstag bekannt. Die genaue Dauer richte sich nach dem "individuellen Heilungsverlauf".
Sieb kommt für verletzten Burkardt
Ersetzt wurde Burkardt durch Armindo Sieb, der den Platz im Sturmzentrum einnahm. Die Leihgabe wühlte sich in die Begegnung, kam auch zu Abschlüssen, richtig gefährlich wurde es dabei jedoch nur selten. Die größte Chance auf einen zweiten Treffer bot sich Innenverteidiger Maxim Leitsch, der in der 81. Minute einen Amiri-Freistoß mit dem Schienbein über das Tor beförderte.
Statt 2:1 hätte es am Ende sogar fast noch 1:2 geheißen. Die letzten Minuten gehörten klar den Gladbachern, doch Robin Zentner rettete zumindest den einen Punkt. "Das wäre natürlich richtig bitter gewesen, wenn wir das Ding noch verloren hätten", sagte der Mainz-Keeper.
Und doch überwog nach dem Abpfiff die Enttäuschung. "Das ist sehr ärgerlich. Jeder hat sehr viel Aufwand betrieben und sich reingehauen. Man hat gesehen, dass wir das Spiel unbedingt gewinnen wollten", sagte Zentner. Vermeidbar sei dagegen der Gegentreffer gewesen, als Kleindienst nach einer Flanke frei einköpfen konnte. "Wir haben zwei Mal die Möglichkeit, den Ball sauberer zu klären. Und in der Mitte sind wir eigentlich Zwei gegen Eins. Ich weiß nicht, warum wir da keine Zuteilung hatten. So einen lässt er sich dann natürlich nicht entgehen", sagte Zentner.
Im DFB-Pokal wartet der FC Bayern
In der Bundesliga warten die 05er also weiter auf den ersten Heimsieg. Vielleicht klappt es ja im DFB-Pokal, auch wenn die Hürde sehr hoch ist: Am kommenden Mittwoch (30.10.2024, 20:45 Uhr) empfangen die Mainzer den FC Bayern.
Doch auch fünf Spiele ohne Erfolg in der heimischen Arena haben dem Optimismus bei den Rheinhessen keinen Abbruch getan. "Das ist ein wunderschönes Spiel. Und das wollen wir gewinnen", sagte Henriksen.