Der VfB Stuttgart setzt sich nach einer starken zweiten Halbzeit gegen den 1. FC Kaiserslautern durch. Dabei hatten die Schwaben fast mit einer komplett neuen Elf gespielt.
Der VfB Stuttgart hat das Zweitrundenspiel des DFB-Pokals gegen den 1. FC Kaiserslautern mit 2:1 (1:1) gewonnen. Nick Woltemade brachte den VfB nach einer knappen Viertelstunde in Führung (14. Minute). Boris Tomiak markierte kurz vor der Pause per Foulelfmeter den Ausgleich für den FCK (43.). Chris Führich sorgte in der zweiten Halbzeit für den Siegtreffer (75.) der Stuttgarter.
Für Sebastian Hoeneß war es das erwartet schwere Spiel. "Natürlich hofft man immer, dass man das Spiel früher entscheidet", sagte der VfB-Trainer im Sportschau-Interview. "Ein großer Knackpunkt ist der Elfmeter, der öffnet das Spiel. Der Gegner glaubt dann wieder total dran. Dann war es bis zur 60. Minute ein offenes Spiel." Letztlich sah er den Sieg seines Teams als verdient an.
"Wir gehen mit gemischten Gefühlen. Es ist natürlich keine Schande, hier rauszufliegen. Aber wenn man den Spielverlauf und die Leistung sieht, ist es natürlich trotzdem enttäuschend. Da war schon mehr drin gewesen", sagte FCK-Torschütze Tomiak. "Klar, Stuttgart hat Druck gemacht in der zweiten Halbzeit. Aber davor haben wir zwei große Chancen. Wenn du ein bisschen Spielglück hast, gehst du in Führung."
VfB mit neun Neuen in der Startelf
Hoeneß rotierte seine Mannschaft im Vergleich zum letzten Bundesligaspiel gegen Holstein Kiel (2:1) einmal kräftig durch. Von der Startelf am Samstag blieben gegen den FCK lediglich Anrie Chase und Fabian Rieder übrig. FCK-Coach Markus Anfang beorderte nach dem 4:3 bei Fortuna Düsseldorf drei neue Profis in die erste Elf: Erik Wekesser, Kenny Redondo und Kapitän Marlon Ritter.
Nach einer kurzen Phase des Abtastens ergriff der VfB die Initiative. Die erste gute Gelegenheit hatte Pascal Stenzel, dessen strammer Schuss vom Strafraumeck aber etwas zu hoch angesetzt war (9. Minute). Und die Stuttgarter blieben dran. Den Abschluss von Ermedin Demirovic konnte FCK-Keeper Julian Krahl abwehren, doch Woltemade brachte den Abpraller sicher im leeren Tor unter.
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FCK-Ausgleich aus heiterem Himmel
Vom FCK war bis dahin in der Offensive noch nichts zu sehen. Ganz anders dagegen der VfB, Demirovic scheiterte nach Ablage von Woltemade aber am stark reagierenden Krahl (25.). Drei Minuten später dann die erste gefährliche Aktion der Roten Teufel: Die scharfe Hereingabe von Daisuke Yokota klärte Chase. Nach dem anschließenden Eckball wurde es noch heißer, Yokota setzte den Ball aus 14 Metern an den Pfosten (29.).
Das Spiel war nun ausgeglichener, auch weil sich die Roten Teufel giftig und konsequent in den Zweikämpfen zeigten. Kurz vor der Pause kam der FCK dank einer Fehlentscheidung zum Ausgleich. Nach einem abgewehrten Eckball kam Ritter an den Ball und wurde von Rieder am Bein getroffen. Schiedsrichter Daniel Schlager zeigte auf den Elfmeterpunkt, dabei hatte der Kontakt knapp außerhalb des Strafraums stattgefunden. Der VAR ist in der zweiten Pokalrunde noch nicht im Einsatz, daher blieb es bei der Entscheidung. Boris Tomiak ließ VfB-Keeper Fabian Bredlow keine Chance, der 26-Jährige verwandelte sicher zum Ausgleich.
Rieder prüft Krahl direkt nach dem Wechsel
Ohne Wechsel starteten beide Teams in den zweiten Durchgang. Die erste Gelegenheit hatte der VfB, doch Krahl zeigte sich bei Rieders Abschluss auf dem Posten (48.). Auf der anderen Seite konterte der FCK über Yokota und Redondo, doch dessen Pass in die Mitte geriet zu ungenau (53.). Zwei Minuten später dann der nächste schnelle Gegenstoß der Roten Teufel. Die schöne Hereingabe von Luca Sirch jagte Torjäger Ragnar Ache aber über das Tor. Nun ging es schlag auf Schlag: Woltemade setzte den Ball nach Vorarbeit von Rieder aus kurzer Distanz am linken Pfosten vorbei (56.). Ache tat es ihm auf der anderen Seite gleich, nur zielte er rechts vorbei (59.).
VfB-Trainer Hoeneß reagierte und brachte die Nationalspieler Deniz Undav und Angelo Stiller. Dem bot sich nach Doppelpass mit Führich die große Chance zum 2:1, doch Krahl parierte Stillers Abschluss bravourös (64.). Nur drei Minuten später bot sich ihm die nächste Großchance, doch der Mittelfeldmann setzte Ball nach Undavs Abschluss über das Tor.
Krahl bewahrt FCK mehrmals vor den Rückstand
Der VfB war jetzt klar am Drücker. Undav ließ im Strafraum zwei Mann aussteigen und zögerte dann zu lange mit dem Abschluss - Chance vertan (69.). Wieder nur drei Minuten der nächste Kracher. Rieder nahm mit einem 20-Meter-Freistoß Maß, doch Krahl lenkte den scharfen Ball an die Latte. Sekunden später war er auch bei Ramon Hendriks' frechem Abschluss aufs kurze Eck zur Stelle.
In der 75. Minute war aber auch der FCK-Keeper chancenlos. Nach einem Rückpass von Demirovic brachte Führich seinen Schuss unhaltbar im rechten unteren Eck unter. Kurz darauf für den Nationalspieler Feierabend, für ihn kam Jamie Leweling. Der FCK wagte sich nun wieder etwas in die Offensive. Daniel Hanslik zielte in der 80. Minute nach Pass von der rechten Seite aber zu hoch.
In den letzten Minuten verpasste der VfB gleich mehrmals die Vorentscheidung. So bot sich dem FCK in der Nachspielzeit noch die Chance, die Verlängerung zu erzwingen. Doch Tomiak kam nach einem letzten Eckball nicht mehr entscheidend zum Abschluss.
VfB vor Topspiel beim Meister - FCK gegen Magdeburg
Damit steht der VfB in der Runde der letzten 16 Klubs. Das Achtelfinale findet am 3. und 4. Dezember 2024 statt und wird am Sonntag in der Sportschau ausgelost.
In der Bundesliga geht es für den VfB Stuttgart bereits am Freitag (1. November 2024) mit dem Spitzenspiel bei Meister Bayer Leverkusen weiter. Anstoß der Partie ist um 20:30 Uhr. Zwei Tage später tritt der FCK in der 2. Bundesliga zuhause gegen Magdeburg an (13:30 Uhr).