Der VfB Stuttgart steht vor der Qualifikation für die Champions League. Aber auch Freiburg, Hoffenheim und selbst Aufsteiger Heidenheim könnten in der kommenden Saison international spielen. Wir erklären, wie das möglich ist.
Der VfB Stuttgart darf sich schon jetzt über die sichere Teilnahme an der Europa League freuen, die Königsklasse ist zum Greifen nah. Ein großartiger Erfolg für das Team von Trainer Sebastian Hoeneß, das in der vergangenen Saison noch in die Relegation musste und um den Verbleib in der Liga zittern musste. Aber auch den anderen Vereine aus Baden-Württemberg bieten sich dank eines neuen UEFA-Rankings ungeahnte Möglichkeiten.
Das ist die Ausgangslage
Zur neuen Saison 2024/25 greift die neueingeführte Ein-Jahres-Wertung der UEFA. Sie beschert den beiden stärksten Ligen jeweils einen zusätzlichen Platz in der Champions League. Das heißt: Die beiden Länder, die bereits vier Vertreter in der Königsklasse haben, werden bei sehr gutem Abschneiden auf der europäischen Bühne künftig mit fünf Teams in der Champions League antreten. Aktuell (Stand: 19.04.2024) wären das Italien, das das Ranking mit 19,429 Punkten anführt, und Deutschland (17,929). Die Bundesliga ist dank der jüngsten Erfolge von Leverkusen, Dortmund und den Bayern an England (17,375) vorbeigezogen und belegt Rang zwei.
Das bedeutet: Sollte Deutschland am Ende der Saison tatsächlich auf Platz zwei des UEFA-Ranking einlaufen und Leverkusen zudem den DFB-Pokal holen, würden die ersten fünf Teams der Bundesliga-Tabelle in der Champions League starten, die Teams auf Platz sechs und sieben gingen in die Europa League, der Achtplatzierte in die Conference League.
Sechs Plätze in der Champions League?
Es gibt jedoch noch eine weitere Konstellation, die mit Borussia Dortmund zusammenhängt. Für den Fall, dass Dortmund den Titel in der Champions League holen sollte und gleichzeitig zum Saisonende auf Platz fünf landet, würde es einen sechsten deutschen Platz in der Königsklasse geben. Dieser neue "Bonusplatz" würde - anders als die "normalen" Champions League Plätze eins bis vier - im Falle einer Titelverteidigung nicht an die UEFA zurückgehen, sondern innerhalb der Liga "weitergereicht" werden.
Gleiches würde natürlich auch für einen Champions-League-Gewinn des FC Bayern gelten, sollte der deutsche Rekordmeister am Ende der Saison auf Platz fünf stehen. In diesem Fall spielen die Teams, die in der Bundesliga-Abschlusstabelle die Plätze eins bis sechs belegen, in der kommenden Saison in der Königsklasse, Platz sieben - und nur Platz sieben - in der Europa League (da der zweite Europa League-Platz in einen weiteren Champions League-Platz umgewandelt wurde). Der Verein, der auf Platz acht landet, wäre weiterhin in der Conference League.
Das ist für die Südwestvereine möglich
Rein rechnerisch hätten also sowohl der SC Freiburg, als auch die TSG Hoffenheim und der 1. FC Heidenheim noch die Chance, bis auf Platz sechs - und damit in die Champions League - zu springen. Der Sport-Club, derzeit Tabellen-Achter mit drei Punkten Rückstand auf Eintracht Frankfurt (Platz 6), scheint angesichts des Restprogramms gute Karten zu haben. Während die härtesten Konkurrenten (Frankfurt, Augsburg, Hoffenheim, Heidenheim) noch mindestens gegen eine Mannschaft aus den Top Fünf ran müssen, spielt der Sport-Club nur noch gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte.
Denkbar: Alle Teams aus Baden-Württemberg spielen international
Sollten die ersten acht Plätze (Voraussetzung: Leverkusen gewinnt den DFB-Pokal und es gibt einen fünften bzw. sechsten Champions-League-Platz) am Ende der Saison tatsächlich die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb bedeuten, könnten alle Clubs aus Baden-Württemberg in der nächsten Spielzeit europäisch spielen. Die TSG Hoffenheim (36 Punkte) liegt mit drei Punkten Rückstand auf Freiburg (Platz acht) in Schlagdistanz, muss allerdings u.a. noch gegen den FC Bayern und Leipzig spielen. Aufsteiger 1. FC Heidenheim (34 Punkte) - mit acht Punkten Rückstand auf Platz sechs und fünf Punkten Rückstand auf Rang acht - hat mit RB Leipzig nur noch ein Top-Team als Gegner, dazu gibt es ein direktes Duell mit dem SC Freiburg. In der kommenden Saison könnte das fußballerische Motto Baden-Württembergs also lauten: "THE LÄND goes international".